Gaza-Krieg

Netanyahu deutet Gespräche über Geisel-Freilassung an

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Noch immer mehr als hundert Geiseln in den Händen der Hamas

Israels Premier Benjamin Netanyahu deutet an, dass neue Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln laufen. Israels Offensive im Gazastreifen habe dazu beigetragen, dass es im November ein Teilabkommen zur Freilassung von Geiseln gegeben habe, sagte Netanyahu vor Journalisten. "Die Anweisungen, die ich dem Verhandlungsteam gebe, beruhen auf diesem Druck, ohne den wir nichts haben." Derzeit befinden sich noch immer rund hundert Geiseln in den Händen der Hamas-Terroristen.

Zuvor hatte der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad den Ministerpräsidenten von Katar getroffen. Katar vermittelt in dem Krieg. Netanyahu bekräftigte zudem trotz wachsender Kritik etwa der USA am harten Vorgehen im Gazastreifen seinen bisherigen Kurs. Israel sei in einem "existenziellen Krieg". Dieser müsse trotz der Kosten und des Drucks bis zum Sieg fortgeführt werden. Nachdem die Hamas besiegt worden sei, werde der Gazastreifen entmilitarisiert und unter die Sicherheitskontrolle Israels gestellt.

Nach von der Nachrichtenagentur AFP zusammengestellten Informationen handelt es sich bei den verbliebenen Geiseln größtenteils um Zivilisten und dabei um Männer. Die radikalislamische Hamas hält aber auch 16 Frauen sowie Soldaten in ihrer Gewalt. Zudem sind vermutlich einige der 129 Verschleppten, die Israel offiziell als Geiseln zählt, bereits tot.

110 Geiseln noch am Leben

AFP-Recherchen zufolge sind rund 110 der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen mutmaßlich noch am Leben. Die anderen wurden entweder während ihrer Gefangenschaft getötet oder bei dem brutalen Großangriff der Hamas am 7. Oktober bereits als Leichen verschleppt. Unter den Überlebenden befinden sind demnach 100 israelische Staatsbürger oder Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft. Die weiteren mutmaßlich noch lebenden Geiseln sind Ausländer: acht Thailänder, ein Nepalese und eine Franko-Mexikanerin.

Die Hamas hatte kürzlich den Tod der jüngsten Geisel, ein elf Monate altes Baby, dessen vierjährigen Bruder Ariel sowie der Mutter Shiri Bibas gemeldet. Israel hat den Tod dieser drei Geiseln bisher nicht bestätigt. Sollten sich die Angaben bewahrheiten, befinden sich keine minderjährigen Geiseln mehr im Gazastreifen.

Trotz der Freilassung zahlreicher weiblicher Geiseln während einer siebentägigen Feuerpause Ende November haben die Hamas und ihre Verbündeten weiter 16 Frauen in ihrer Gewalt. Die 70-jährige Judith Weinstein Haggai ist die Älteste unter ihnen. Fünf Frauen im Alter von 18 und 19 Jahren sind israelische Soldatinnen.

Auch vier Männer im Alter von über 80 Jahren sowie sieben Männer über 70 werden noch festgehalten. Einige von ihnen sind die Ehemänner der bereits freigelassenen ebenfalls hochbetagten Geiseln Ruth Munder, Tamar Metzger, Jocheved Lifschitz und Nurit Kuper. Zusätzlich zu den 129 Geiseln gelten israelischen Angaben zufolge fünf Personen noch immer als vermisst, bei ihnen handelt es sich um vier Israelis und einen Eritreer.

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