Geschosse stürzen nach 400 Kilometern ins Meer

Neue Provoaktion: Nordkorea feuert wieder zwei Raketen

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Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben am Montagabend wieder zwei ballistische Raketen ins Meer abgefeuert.

Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap und die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Seoul berichteten, flogen die Geschosse etwa 400 Kilometer, bevor sie ins Meer stürzten. Abgefeuert wurden sie demnach in der Nähe der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang.

Pjöngjang nimmt immer wieder Waffentests vor. Erst Mitte Juli hatte Machthaber Kim Jong-un persönlich den Test der neuen nordkoreanischen Interkontinentalrakete Hwasong-18 beaufsichtigt.

Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Kim will die Waffenentwicklung ausweiten, darunter auch taktische Atomwaffen. Als Reaktion darauf haben Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit intensiviert und gemeinsame Militärmanöver abgehalten.

US-Soldaten im Grenzgebiet festgenommen

Zusätzlich belastet werden die Beziehungen zu Pjöngjang durch die Festnahme eines US-Soldaten im nordkoreanischen Grenzgebiet. Der Soldat Travis King hatte vergangene Woche bei einer Besichtigungstour die stark gesicherte Grenze von Süd- nach Nordkorea übertreten. Die USA gehen davon aus, dass er in Gewahrsam genommen wurde. Am Montag nahm das UNO-Kommando in dem Gebiet Gespräche mit Pjöngjang zu dem Fall auf.

Die Raketenstarts am Montag erfolgten kurz vor Feierlichkeiten in Nordkorea zum 70. Jahrestag des Endes des Koreakriegs 1953. Erwartet wird auch eine chinesische Delegation unter der Leitung des Politbüro-Mitglieds Li Hongzhong, wie die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete. Es ist der erste Besuch einer ausländischen Delegation in Nordkorea seit Beginn der Corona-Pandemie.

Die beiden koreanischen Staaten befinden sich technisch gesehen weiterhin im Kriegszustand. Der 1950 begonnene Koreakrieg endete am 27. Juli 1953 mit einem Waffenstillstand, nicht aber mit einem Friedensvertrag.

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