Urlaub in Norwegen könnte bald deutlich teurer werden – besonders für Kreuzfahrtgäste. Ab 2026 dürfen einige Gemeinden eine neue Besucherabgabe einführen.
Ab dem Jahr 2026 dürfen norwegische Gemeinden mit starkem Touristenandrang eine Besuchersteuer von drei Prozent erheben. Grundlage ist ein neues Gesetz, das vom norwegischen Parlament beschlossen wurde. Die Maßnahme betrifft vor allem Gäste von Kreuzfahrtschiffen, während etwa Campingplätze und Gästehäfen ausgenommen sind.
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Besucherbeitrag soll Tourismus besser steuern
Laut Gesetz dürfen Gemeinden die neue Abgabe nur dann einführen, wenn sie eine konkrete Belastung ihrer Infrastruktur durch den Tourismus nachweisen. Außerdem müssen sie dokumentieren, wie die Einnahmen verwendet werden sollen, und die lokale Wirtschaft einbeziehen. Die Steuer muss vom Ministerium genehmigt werden, bevor sie gilt. Die Einführung ist noch vor Beginn der Sommersaison 2026 geplant.
Einnahmen zweckgebunden für Tourismus-Infrastruktur
Die aus der Touristensteuer erzielten Einnahmen dürfen laut Gesetz nicht zur Haushaltsfinanzierung genutzt werden. Stattdessen sollen sie ausschließlich in tourismusbezogene Infrastruktur fließen – etwa in Wanderwege, Toilettenanlagen, Abfallentsorgung oder Informationsangebote für Besucher. Ziel ist es, Reiseziele für Touristen attraktiver zu gestalten und gleichzeitig Belastungen für Anwohner zu verringern.
Neue Umweltauflagen für Kreuzfahrtschiffe
Unabhängig von der Steuer müssen sich Kreuzfahrtanbieter auf weitere Veränderungen einstellen. Ab dem 1. Januar 2026 dürfen nur noch emissionsfreie Touristenschiffe und Fähren mit weniger als 10.000 BRZ (Maß für das Volumen eines Schiffs) in bestimmte Fjorde einfahren. Diese Regelung betrifft die fünf UNESCO-geschützten Welterbefjorde Nærøyfjord, Aurlandsfjord, Geirangerfjord, Sunnylvsfjord und Tafjord.
Für größere Schiffe über 10.000 BRZ – darunter auch Postschiffe der Reedereien Hurtigruten und Havila – gelten die Umweltvorgaben erst ab dem 1. Januar 2032. Die Regierung begründet diese Verschiebung mit dem noch nicht ausgereiften Stand emissionsfreier Technologien für große Schiffe. Einige Schiffe, wie die von Havila, können jedoch bereits heute emissionsfrei in bestimmte Fjorde einfahren.
Landstrom soll Emissionen weiter reduzieren
Parallel investiert der Staat in emissionsfreie Hafenlösungen. Im beliebten Zielort Flåm soll im zweiten Quartal 2027 eine neue Landstromanlage in Betrieb gehen. Damit sollen künftig mehr Schiffe im Hafen emissionsfrei versorgt werden können.