USA

New Yorks Bürgermeister de Blasio wiedergewählt

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Demokrat liegt mit 64 Prozent der Stimmen weit vorn.

Der Bürgermeister der US-Millionenmetropole New York, Bill de Blasio, ist wiedergewählt worden. Der Demokrat sei ersten Ergebnissen zufolge mit 64 Prozent der Stimmen für weitere vier Jahre im Amt bestätigt worden, berichteten am Dienstag (Ortszeit) mehrere US-Medien.
 
Damit kann er weitere vier Jahre im Amt bleiben. Seine republikanische Herausfordererin Nicole Malliotakis kam demnach auf 30 Prozent der Stimmen. De Blasios Parteikollegen Ralph Northam und Phil Murphy gewannen nach Medieninformationen die Gouverneurswahlen in den Ostküstenstaaten Virginia und New Jersey. Insbesondere die Wahl in Virginia galt als wichtiger Stimmungstest sowohl für Trump als auch für die Demokratische Partei ein Jahr nach ihrer bitteren Niederlage bei den Präsidenten- und Kongresswahlen.
 
Die Wiederwahl De Blasios als New Yorker Bürgermeister war erwartet worden. Er gilt als nicht besonders beliebt, aber akzeptiert. Der Demokrat, der zum linken Flügel seiner Partei gezählt wird, hat die Unterstützung vieler Geldgeber und Gewerkschaften. Zu de Blasios Errungenschaften wird ein kostenloses Kindergartenjahr gezählt. Andere Wahlversprechen wie die Senkung der Zahl der Obdachlosen und die Vergrößerung des Angebots bezahlbaren Wohnraums sind noch nicht eingelöst worden.
 
Die Bürgermeisterwahl fand eine Woche nach dem Terroranschlag in der Millionenmetropole statt. Ein 29-jähriger, aus Usbekistan stammender Mann hatte zu Halloween mit einem Pritschenwagen in Manhattan Radfahrer und Fußgänger überfahren. Dabei waren acht Menschen getötet und elf weitere verletzt worden. Der Täter wurde von der Polizei niedergeschossen und festgenommen; er hatte sich anscheinend von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) inspirieren lassen.
 
Zur Person

Niemand hatte Bill de Blasio so richtig auf dem Schirm, als er 2013 gegen Michael Bloomberg antrat. Doch dann legte er gemeinsam mit seiner afroamerikanischen Frau Chirlane McCray und den Kindern Chiara und Dante einen überraschend erfolgreichen Wahlkampf hin und ist seit Anfang 2014 Bürgermeister der Millionenmetropole.
 
Das Ergebnis sei der "Beginn einer neuen Ära", versprach der 56-jährige Demokrat am Dienstag (Ortszeit) nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses per Kurznachrichtendienst Twitter. "Ihr habt bedeutende Veränderungen in den vergangenen vier Jahren gesehen, aber das war noch gar nichts", schrieb er. "Ich bin optimistischer als je zuvor. Wir fangen gerade erst an."
 
Sein Wahlsieg sei auch eine "Botschaft an das Weiße Haus", schrieb de Blasio weiter. "Sie können nicht gegen New Yorker Werte angehen und gewinnen, Mr. Präsident. Wenn Sie den Werten Ihrer Heimatstadt den Rücken kehren, wird Ihre Heimatstadt Ihnen den Rücken zukehren." Der republikanische US-Präsident Donald Trump stammt aus dem New Yorker Bezirk Queens. Per Twitter hatte Trump de Blasio einmal als "schlechtesten Bürgermeister der USA" bezeichnet.
 
Auch bei den New Yorkern gilt de Blasio als nicht besonders beliebt, aber als akzeptiert. Der Demokrat, der zum linken Flügel seiner Partei gezählt wird, hat die Unterstützung vieler Geldgeber und Gewerkschaften. Zu seinen Errungenschaften wird ein kostenloses Kindergartenjahr gezählt. Andere Wahlversprechen wie die Senkung der Zahl der Obdachlosen und die Vergrößerung des Angebots bezahlbaren Wohnraums sind jedoch noch nicht eingelöst worden.
 
De Blasio ist in Manhattan geboren und hat deutsche und italienische Vorfahren. Ursprünglich hieß er nach seinem Vater Warren Wilhelm II., nach der Scheidung seiner Eltern optierte er aber für den italienischen Namen seiner Mutter. De Blasio wuchs im US-Staat Massachusetts auf und studierte Politik und Internationale Beziehungen. Dann war er jahrelang Mitglied im New Yorker Stadtrat und Bürgerbeauftragter, bevor er vor vier Jahren zum Bürgermeister gewählt wurde.
 
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