Amnesty International rief zu Boykott auf: Insgesamt 40.000 Besucher in Bern.
Nordkorea hat sich als Publikumsmagnet der Berner Ferienmesse erwiesen - wenn auch als umstrittenes. Der erstmalige Auftritt der weitgehend abgeschotteten, stalinistisch geführten Diktatur hatte bereits vor der Eröffnung der Messe am vergangenen Donnerstag zu einer Kontroverse geführt.
Am Eröffnungstag rief Amnesty International dazu auf, Nordkorea als Reiseland zu boykottieren. Aktivisten der Menschenrechtsorganisation informierten Besucher der Ferienmesse unter anderem über die regelmäßigen Hungersnöte und die Straflager mit Hunderttausenden Gefangenen in Nordkorea.
Der Stand Nordkoreas, an dem eine Delegation des Tourismus-Ministeriums für geführte Touren warb, stieß nichtsdestotrotz auf großes Medieninteresse und laut einer Mitteilung der Veranstalter vom Sonntag auch auf großes Interesse bei den Besuchern. Die Organisatoren hatten den Auftritt Nordkoreas damit gerechtfertigt, dass mehr Tourismus in Nordkorea zur Öffnung des Landes und zu besseren Lebensbedingungen beitragen könne. Zudem habe die Ferienmesse noch nie ein Land abgewiesen.
Der Kontakt zu den Nordkoreanern kam durch ein Reisebüro zustande, das seit einigen Jahren geführte Reisen in das asiatische Land anbietet. Touristen können sich in Nordkorea nicht frei bewegen. Möglich sind einzig geführte und durch das staatliche Reisebüro organisierte Reisen. Reisende werden stets durch einen offiziellen Reiseführer begleitet.
Das diktatorisch regierte, hochgerüstete aber total verarmte Nordkorea wird international geächtet. Menschenrechtsorganisationen prangern immer wieder Menschenrechtsverletzungen durch das Regime an. Wegen seiner Atomwaffentests ist die Diktatur mit UNO-Sanktionen belegt.
Insgesamt lockte die Berner Ferienmesse heuer rund 40.000 Personen in die BernExpo-Hallen. Auf besonders große Resonanz seien auch die Parallelmesse activPlus sowie das Sonderthema Nordische Länder und Arktis gestoßen, teilten die Schweizer Ferienmessen am Sonntagabend mit.
© AFP
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