'Alle haben geweint'

Obdachlos: Wegen Asylheim aus Wohnung geschmissen

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Im schweizerischen Kanton Aargau werden nun 49 Mieter gekündigt, weil aus ihrem Haus eine Asylunterkunft wird. Eines der Opfer meldet sich nun unter Tränen zu Wort.

Wie der schweizerische "Blick" berichtet, wird der Mietvertrag der 39-jährigen Julia Adams aus der Gemeinde Windisch überraschend gekündigt. Aber nicht nur von ihr! Die gesamte Familie der Naturwissenschafterin muss sich eine neue Bleibe suchen. Das sind ihr Ehemann Michael (42) und ihre drei Kinder: Norina (8), Johannes (6), Finja (3). Die völlig aufgelöste Familienmutter berichtet: "Die Kündigung haben wir Mitte der letzten Woche bekommen. Wir waren geschockt. Unsere Kinder waren dabei, als der Brief kam. Alle haben geweint". Der Grund für die Tränen: Das Wohnhaus soll zu einer Asylunterkunft umfunktioniert werden.

Besonders brisant macht die tragische Geschichte, dass weder der Gemeinderat noch die Gemeindeverwaltung im Vorfeld über den Vollzug der Kündigungen in Kenntnis gesetzt wurden. Nach eigenen Angaben wehrt sich der Gemeinderat jetzt auch "vehement" gegen die Kündigungen. Doch wer ist dann für die Rausschmisse verantwortlich? Die private Firma "1drittel Aleph AG", die ihren Firmensitz in Wollerau im Kanton Schwyz hat.

Mithilfe der Stadtpolitik wird also versucht, die Familie Adams und 44 weitere Personen vor der Obdachlosigkeit zu bewahren. Ob ihr das gelingt, werden die nächsten Wochen zeigen. 

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