Monster-Tornado in USA

Der Tod 
kam mit 
320 km/h

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ÖSTERREICH-Reporter H. Bauernebel berichtet aus Oklahoma.

Der Tod 
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320 km/h
© Reuters

Der Todes-Twister zog eine 30 Kilometer lange Schneise der Verwüstung durch Moore (170.000 Einwohner), einen Vorort von Oklahoma City. Der Horror: Böen mit bis zu 320 Stundenkilometern machten zwei Volksschulen dem Erdboden gleich. Oklahomas Gouverneurin Mary Fallin geschockt: „Unsere Herzen sind gebrochen – Eltern suchen nach ihren Kindern.“

Dutzende Tote nach Horror-Tornado FOTOS

Bis Dienstag wurden neun Kinder aus den Ruinen der Plaza Towers Elementary School geborgen. Sie waren in einer Wasserlacke ertrunken. Die fieberhafte Suche von 80 Nationalgardisten mit Spürhunden nach einem Dutzend vermisster Kinder dauerte an.

Die gestern Abend bestätigte Opferzahl stieg auf 24 Tote, darunter neun Kinder. Spitäler zählten 227 Verletzte. Wie durch ein Wunder überlebten alle Kinder in ­einer zweiten zerstörten Volksschule.

Überlebende Schüler berichten über die Sekunden schierer Todesangst. 75 Kinder und Lehrer waren in dem Flachbau, als die Alarmsirenen heulten: Lehrer führten sie zum Schutz aufs Klo, andere kauerten am Gang. „Wir beteten, hatten Angst“, so der Schüler Damian zu NBC. „Es hörte sich an wie ein Güterzug, dann fiel das Gebäude auseinander.“

Lehrer wurden zu Helden: Eine legte sich auf sechs Kinder und rettete sie.

Familie stirbt in Eiskasten
Als das Röhren des Twisters lauter wurde, sah ein Paar mit seinen zwei Kindern, eines noch ein Baby, nur mehr einen Ausweg: Es kletterte in die Tiefkühltruhe, hoffte, dort zumindest ein wenig vor den zerstörerischen Winden geschützt zu sein. Doch die Familie, die von den Behörden noch nicht identifiziert wurde, hatte keine Chance in ihrem Haus in der Telephone Road. Ihre Leichen wurden später in dem völlig verwüsteten Haus gefunden, berichtete der Lokalsender KFOR.

Ein Überlebender: ,Pferde flogen weg‘
Der Sturm hatte Reitlehrer Lando Hite das T-Shirt vom Leib gerissen. Er hatte in einem Reitstall Zuflucht gesucht, als der Sturm das Gebäude wegriss und Pferde durch die Luft wirbelte. Mit Lehm verkrustet, aber am Leben, sprach er mit TV-Station.

Ein verheerender Tornado mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 320 km/h hat in Moore, einem Vorort der US-Stadt Oklahoma City, mindestens 24  Menschenleben gefordert und schwere Verwüstungen angerichtet. Unter den Toten sind viele Kinder.  Mehr als 230 Menschen wurden verletzt. Die Rettungskräfte suchen fieberhaft nach möglicherweise Verschütteten. US-Präsident Obama rief den Notstand für das betroffene Gebiet aus.

Mehr von unserem US-Korrespondenten Herbert Bauernebel finden Sie hier auf AmerikaReport.com

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[20:55 Uhr]: Lehrerin als Heldin
Das ist die Heldenlehrerin von Moore: Im Inferno wuchsen vor allem Lehrkräfte in den beiden getroffenen Volksschulen über sich hinaus und retteten zahlreichen Kindern das Leben. Rhonda Crosswhite suchte mit einer Gruppe von Schülern Zuflucht in einer Toilettenanlage. Als der Sturm losheulte und das Gebäude zerfiel, stürzte sich sich auf sechs Schüler, schützte sie vor fallenden Trümmern. Im Gespräch mit NBCs "Today Show" erinnert sie sich an die Worte eines völlig verängstigten Schülers: "Ich liebe dich, dich liebe dich, bitte lass uns hier nicht sterben", wimmert der Bub. Nur ein Kind wurde leicht am Kopf verletzt, sie überstand mit ein paar Schürfwunden.

[20.23 Uhr]: Sieben Kinder sind in der Volksschule ums Leben gekommen. Sie hatten dort - wie viele andere - Zuflucht gesucht. Doch die Schule wurde dem Erdboden gleichgemacht.  Die Kinder seien in einer mit Wasser vollgelaufenen Grube ertrunken, berichtete der TV-Sender NBC.

[18:50 Uhr]: Angst vor weiteren Unwettern
Angst herrscht in der Desaster-Zone vor weiteren Unwettern: Tornados werden Dienstag zwar weiter südlich in Texas erwartet, doch für Oklahoma City sind am Nachmittag Gewitter vorhergesagt. Die möglichen Regengüsse und Windböen könnten die Suche nach Überlebenden behindern, wird befürchtet. Unterdessen gibt es erste Fotos der weiter vermissten Kinder: Janae Hornsby (9) konnte bisher in der Ruine der "Plaza Towers"-Schule nicht gefunden werden. Ihre Eltern veröffentlichten nun ihr Foto in der Hoffnung, jemand könnte sie gesehen haben.

[17.47 Uhr]: Aufwühlendes Video
Die Lokalzeitung "The Oklahoman" veröffentlichte ein aufwühlendes Video, als Eltern vor der zerstörten "Briarwood"-Volksschule überlebende Kinder finden. Im Hintergrund ist das hysterische Geschrei panischer Eltern zu hören, die noch nach ihrem Nachwuchs suchen. Glücklichere Eltern schließen unter Tränen ihre Kinder bereits in die Arme schließen. Eine Mutter küsst ihren Buben, umarmt dann die Lehrerin, die ihn rettete: "Du bist so tapfer, du bist so tapfer", stammelt sie. Andere Schüler im Alter zwischen fünf und acht stehen, teils mit Schlamm und Staub verdreckt, stehen still da, halten ängstlich Ausschau nach ihren Eltern. Ein Bub sieht völlig verloren aus, der Horror des Tornado-Treffers steht ihm ins Gesicht geschrieben.

[16.58 Uhr]: Trümmerfeld
Der Bürgermeister des zerstörten Vorortes Moore, Glenn Lewis: "Die ganze Stadt sieht aus wie ein Trümmerfeld." Eine Frau erzählte, dass von ihrem Haus nur eine Wand stehen geblieben sei. "Alles andere ist weg", sagte die Augenzeugin unter Tränen. Der Sturm habe auch ihr Auto weggewirbelt.

[15:37 Uhr[: Opferzahl nach unten korrigiert
Es sind nun doch weniger Menschen ums Leben gekommen als zunächst befürchtet. Die Gerichtsmedizin in Oklahoma City korrigierte die Zahl der Todesopfer am Dienstag auf 24, nachdem sie zuvor von 51 registrierten Toten gesprochen hatte. Außerdem hatte die Behörde erklärt, Bergungstrupps hätten von 40 weiteren Toten gesprochen, die aber noch nicht in die Gerichtsmedizin gebracht worden seien.

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[15:35 Uhr]: Bilder der Verwüstung
Im Morgengrauen wird das Ausmaß der Schäden erst sichtbar. Noch immer werden Menschen vermisst.

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(c) APA

[15:02 Uhr]: Einwohner traumatisiert
In der 55.000-Einwohner-Stadt Moore irren traumatisierte Einwohner durch die Trümmerlandschaft. Auch einige Pferde laufen orientierungslos durch die Straßenzüge. Mehr als 300 Häuser sind zerstört worden, heißt es. Papst Franziskus hat den Opfern des Tornados in einer Twitter-Botschaft sein Mitgefühl ausgesprochen.
 

[14:28 Uhr]: Notstand
Präsident Barack Obama erklärte zudem die Oklahoma-Countys Cleveland, Lincoln, McClain, Oklahoma und Pottawatomie zum Katastrophengebiet. Damit erhalten von Wirbelsturmverwüstung betroffene Bürger und Geschäftsleute Zugriff auf öffentliche Mittel für Notunterkünfte und Wiederaufbau.
 

[13:50 Uhr]: Elite-Einheit unterwegs
US-Präsident schickt jetzt die Nationalgarde ins Tornado-Gebiet. Die Elite-Soldagen sollen die Rettungsteams vor Ort unterstützen.

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© DPA/Oklahoma National Guard

(c) DPA/Oklahoma National Guard

[13:08 Uhr]: Details der Wucht
Zwischen der Warnung des Wetterdienstes über die Sirenen in den Ortschaften bis zu dem Moment, als der Rüssel des Sturms auf den Boden stieß, sind nur 16 Minuten geblieben, hieß es in dem Zeitungsbericht. Dann raste der Trichter mit 300 Kilometern pro Stunde auf die Ortschaften nahe Oklahoma-City zu.

[12:15 Uhr]: Promis rufen zu Spenden auf
 Zahlreiche Schauspieler, Musiker und Sportler haben bestürzt auf den verheerenden Tornado im US-Bundesstaat Oklahoma reagiert. "Meine Gedanken und Gebete gelten allen in Oklahoma", schrieb Popsängerin Shakira (36) beim Kurznachrichtendienst Twitter. Außerdem verbreitete sie den Aufruf, über eine Textnachricht Geld für die Opfer zu spenden. Ganz ähnlich machten es die US-Schauspielerin Mia Farrow (68) und Popstar Katy Perry (28).

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(c)Twitter, Shakira zeigt sich geschockt auf dem Kurznachrichtendienst.

[11:40 Uhr]: Stärke F5
Nach Angaben der Wetterbehörde hatte der Tornado die Stärke F5 - die höchste Stufe auf der Schadensskala der Wirbelstürme. Dabei schlug der Tornado fast denselben zerstörerischen Pfad ein wie der bisher schwerste Wirbelsturm Oklahomas im Jahr 1999, bei dem 36 Menschen ums Leben kamen und mehr als 8.000 Gebäude zerstört wurden. Besonders ungewöhnlich dabei: Er kam am hellichten Tag (15 Uhr Ortszeit).

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[10:40 Uhr]: Opferzahl könnte noch steigen
Mehr als 300 Häuser sind zerstört worden, hieß es. In Moore brach die Infrastruktur zusammen. Es gibt kein Fließwasser und keine öffentliche Beleuchtung. Nur Generatoren liefern noch Strom. Rettungskräfte und Einwohner suchen mit Taschenlampen verzweifelt nach Verschütteten. Es wird befürchtet, dass die Opferzahl noch steigt.

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(c)  Reuters, Auf der Suche nach Verschütteten

[10:00 Uhr]: Schreckliche Bilder - wie im Katastrophenfilm
Kurz vor 15 Uhr Ortszeit pflügte ein Monster-Tornado mit einem Durchmesser von 1,6 Kilometern und Winden um 320 km/h (Skala EF-4) durch den Vorort Moore südlich von Oklahoma City (170.000 Einwohner). Ein News-Helikopter fing die dramatischen Bilder ein, als die gigantische Windhose Häuser, Autos, Bäume und Trümmer aufwirbelte. Die Bilder erinnerten an Roland Emmerichs Katastrophenfilm "The Day After Tomorrow". 35 Minuten lang dauerte das Inferno. Es folgten apokalyptische Bilder: Der Twister hinterließ eine 30 km lange Schneise totaler Verwüstung quer durchs Stadtgebiet, von ganzen Siedlungen blieb nur mehr das Straßenraster. Brände brachen aus, Rauchfahnen wehten über die schwer getroffene Stadt. In der "Plaza Towers"-Volksschule waren laut Reports 75 Kinder anwesend, vielen soll die Flucht gelungen sein. Eine Lehrerin namens Wanda schützte im Badezimmer drei Kinder mit ihrem Körper, sie wurde schwer verletzt. Für 20 Kinde kam jede Hilfe zu spät. Sie starben unter den Trümmern.

[09:30 Uhr]: Video zeigt die Schneise des Todes:

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