Bei Treffen mit Putin

Orban kritisiert EU-Sanktionen gegen Russland

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Ungarischer Regierungschef zu Besuch bei Kreml-Chef und Fußball-WM-Finale.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat bei einem Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin in Moskau die EU-Sanktionen gegen Russland kritisiert. "Wegen dieser Maßnahmen verlieren wir Möglichkeiten", sagte Orban nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen am Sonntag in Moskau. "Wenn es keine Sanktionen gäbe, könnten wir mehr kooperieren und größere Fortschritte machen."

Gute Beziehungen

Orban, der gute Beziehungen zu Putin unterhält, hatte den russischen Staatschef getroffen, weil er sich in Moskau das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft Frankreich gegen Kroatien anschauen wollte. Putin sagte während der Begegnung, die Beziehungen zwischen Russland und Ungarn entwickelten sich in eine positive Richtung.

Ungarn gehört der Europäischen Union an. Seine nationalkonservative Regierung gerät aber immer wieder mit Brüssel aneinander, etwa in Fragen der Rechtsstaatlichkeit oder bei der Einwanderungspolitik. Orban hat sich zu einer "illiberalen" Version von Demokratie bekannt und Russland als Vorbild gelobt.

Bilaterale Wirtschaftskooperation

Wie die Ungarische Nachrichtenagentur MTI berichtete, standen die Ausrichtung der WM, Energie-Investitionen und die wirtschaftlichen Beziehungen im Mittelpunkt des Gesprächs. Laut dem Pressesprecher des Premiers, Bertalan Havasi, wurde bei dem Treffen auch der Einfluss internationaler Energie-Investitionen auf Europa behandelt. Ein wichtiges Thema sei die Gas-Pipeline TurkStream gewesen, die auch für Ungarn von "herausragender Bedeutung" sei.

Hinsichtlich des "Flaggschiffes" der bilateralen Wirtschaftskooperation, der Erweiterung des ungarischen Kernkraftwerkes Paks, solle alles "plangerecht" verlaufen. Das Projekt soll vom russischen Staatskonzern Rosatom gebaut werden, finanziert zu 80 Prozent von russischen Staatsbanken. Die Ausrichtung der WM lobte Orban ausdrücklich. Er bezeichnete sie als ein der russischen Kultur würdiges Sportereignis. Am 18. September soll es erneut zu einem ungarisch-russischen Gipfeltreffen in Moskau kommen.

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