Vatikan

Papst-
Feiern: 
Kein Protz zu
 Weihnachten

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"Jahr der Barmherzigkeit": Benefiz-Aktionen für die Ärmsten.

Keinen Prunk zu Weihnachten, das hat der sparsame Papst Franziskus heuer dem Vatikan verordnet. Er hat ja 2015 als „Jahr der Barmherzigkeit“ (siehe Kommentar) ausgerufen, und dementsprechend gestalteten sich die aktuellen Feierlichkeiten: So gab es für freie Vatikan-Mitarbeiter heuer keine Geschenke mehr. Dafür: Filmpremiere für Obdachlose und Messe für Drogenabhängige.

„Urbi et Orbi“
Im Übrigen hat sich an den päpstlichen Traditionen nichts geändert: Am Heiligen Abend stand der vertraute Segen „Urbi et Orbi“ auf dem Programm. Dabei rief der Papst zum Frieden im Nahen Osten auf. Gerade dort, wo Jesus als menschgewordener Sohn Gottes zur Welt gekommen sei, gingen Spannungen und Gewalt weiter, beklagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Freitag in seiner Weihnachtsbotschaft von der Loggia des Petersdoms.

Terroropfer gedacht

Der Papst gedachte zugleich der Terror-Opfer in diesem Jahr. "Meine Gedanken gehen auch zu all denen, die von unmenschlichen terroristischen Aktionen betroffen waren, besonders von den jüngsten Massakern unter ägyptischem Himmel, in Beirut, Paris, Bamako und Tunis", sagte er. Er prangerte zugleich an, dass die Terroristen bei ihren Aktionen "nicht einmal das historische und kulturelle Erbe ganzer Völker schonen". Anschließend erteilte der Papst den Segen "Urbi et Orbi" ("Der Stadt und dem Erdkreis").
 
Papst-Experte Andreas Egnlisch zu ÖSTERREICH:  Mit Papst Franziskus erleben wir einen epochalen Wandel. Er sagt: Die katholische Kirche hat sich in den Jahrhunderten um alles Mögliche gekümmert – um Kriege, um Paläste. Aber nicht um die Botschaft Jesu. Das ist jetzt vorbei. Franziskus warnt: Die katholische Kirche wird unglaubwürdig, wenn sie nicht lebt, was sie predigt. Anderfalls laufen die Gläubigen davon.Die Reaktion der Bischöfe und Kardinäle lautet: Ja, hat er denn nicht alle?!
Papst Franziskus hat das „Heilige Jahre der Barmherzigkeit“ ausgerufen. Das klingt fad, ist aber brisant. Kern dieser Idee ist: Gott vergibt immer! Während die ­Bischöfe sagen: Gott vergibt nicht! Außer: Wir haben Sex nur in der Ehe und gehen am Sonntag in die Kirche. Das ist Schwachsinn! Das ist Arroganz! Gott ist nicht katholisch. Und man kann getrost behaupten: Auch Moslems oder Hindus kommen in den Himmel.

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