"Bin ein Feigling"

Papst fürchtet Schmerzen vor dem Tod

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Buch mit Franziskus-Interview veröffentlicht: "In dieser Hinsicht bin ich ein ziemlicher Feigling"

Papst Franziskus, der im Dezember 87 Jahre alt wird, fürchtet Schmerzen vor dem Tod. In dem vom italienischen Verlag Salani veröffentlichten Buch "Non sei solo. Sfide, risposte, speranze" ("Du bist nicht allein: Herausforderungen, Antworten, Hoffnungen", in dem der Papst von den Vatikan-Journalisten Francesca Ambrogetti und Sergio Rubin interviewt wird, gibt Franziskus zu, dass er "schreckliche Angst vor Schmerzen" habe.

"In dieser Hinsicht bin ich ein ziemlicher Feigling. Wie jemand sagte: Der Tod macht mir keine Angst, aber ich habe Angst, ihn nahen zu sehen ... Ich bitte den Herrn, dass, wenn meine Zeit gekommen ist, ich keine Schmerzen spüre, was immer auch geschieht", erklärte Franziskus.

"Mir kann alles Mögliche zustoßen"

"Ich bin mir bewusst, dass mir alles Mögliche zustoßen kann. Wenn ich bete, sage ich Gott, dass ich in seiner Hand bin. Früher oder später wird der Tod in Form einer Bronchitis oder eines Tumors oder einer Pistolenkugel kommen. Oder durch einen vergifteten Mate, wie ein Sicherheitschef andeutete, der mich davor warnte", betonte der Papst.

Auf die Frage der beiden argentinischen Journalisten, ob er Angst vor dem Tod habe, antwortete Papst Franziskus: "Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich leichtsinnig bin, oder dass ich nicht darüber nachdenke ... Im Falle eines Anschlags, sollte eine Bombe geworfen werden, ist das, was mich am meisten beunruhigt, die Unversehrtheit der Menschen in meiner Nähe. Es ist schwierig, die Gefahr von Selbstmord-Attentaten ganz zu verbannen. Das haben wir in den letzten Jahren mit den IS-Angriffen festgestellt", so der Papst.

Manchmal spüre er das Bedürfnis, allein zu sein. "Gestern Nachmittag hatte ich das Gefühl, mich absondern zu müssen. Ich schaltete alles aus und blieb allein, um in einem Sessel in meinem Arbeitszimmer zu beten. Es war nicht nur eine Zeit des Gebets, sondern auch der körperlichen Entspannung, und es hat mir viel Frieden gegeben. Manchmal gehe ich in den Innenhof und bleibe eine Weile allein, weil ich das Bedürfnis nach Einsamkeit verspüre. Ohne diese Momente könnte ich es nicht ertragen, die ganze Zeit im Rampenlicht zu stehen", erklärte der Papst.

Urlaub mag Franziskus im Gegensatz zu seinen Vorgängern nicht. "Das letzte Mal, als ich Urlaub machte, war im Sommer 1975, als ich in Buenos Aires lebte. Ich fuhr mit meiner Jesuitengemeinschaft in die Küstenstadt Mar del Plata. Im folgenden Jahr beschloss ich, nicht zu fahren, weil ich spürte, dass ein Militärputsch mit schwerwiegenden Folgen bevorstand, und ich zog es vor, im Hauptquartier der Bruderschaft zu bleiben. Damals wurde mir klar, dass ich meine Ferien anders gestalten konnte: Mehr Gebet, mehr Lesen, mehr Musik, mehr Stille, einfach ausnutzen, dass alle weg waren. Und diese Art von Urlaub hat mir gefallen", betonte der Papst.

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