Folterungen in Libyen

Papst sah schreckliche Videos

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Papst Franziskus wollte die Beweise der Folterungen mit eigenen Augen sehen.

Das 81-jährige Kirchenoberhaupt habe seine Mitarbeiter gebeten, diese Aufnahmen sehen zu können. Sie wurden per Smartphone von Migranten verbreitet, die nach Europa gelangen konnten, berichtete die katholische Tageszeitung "L'Avvenire" am Dienstag. Zu sehen seien Bilder junger Afrikaner, die geschlagen, ausgepeitscht und mit dem Kopf nach unten an Seilen hängen, berichtete das Blatt. "Ich habe gesehen, welches Schicksal auf diejenigen Migranten wartet, die nach Libyen zurückgeschickt werden", hatte der Papst am Sonntag im Gespräch mit Journalisten in der Maschine auf der Heimreise von Irland nach Rom gesagt.
 

Lösegeldforderung seitens der Menschenhändler 

Die Tageszeitung der italienischen Bischofskonferenz veröffentlichte einige Bilder der Folterungen. "Der Papst, der stets den Leidenden nahe ist, hat nicht gezögert und hat die Beweise der Folterungen sehen wollen", berichtete das Blatt. Diese Bilder bezeugen, dass Libyen keineswegs ein "sicherer Hafen" sei, zu dem man im Mittelmeer geretteten Migranten zurückschicken könne, so die Tageszeitung. Die Folterszenen wurden von Menschenhändlern aufgenommen, um die Angehörigen der Migranten zur Zahlung von Lösegeld zu zwingen.
 
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