In der Osternacht

Papst taufte heldenhaften Flüchtling

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Der Nigerianer hatte bei einem Supermarkt-Überfall einen Kriminellen entwaffnet.

Bei einer stimmungsvollen Zeremonie in der Osternacht hat Papst Franziskus acht Erwachsene getauft. Zu ihnen zählte ein 31-jähriger Nigerianer, der im September zur Entwaffnung und Festnahme eines Kriminellen bei einem Überfall auf einen Supermarkt in Rom entscheidend beigetragen hatte.

Der ohne gültige Dokumente in Italien lebende John Ogah stand bettelnd vor dem Ausgang eines Supermarkts im römischen Peripherieviertel Centocelle, als er einen mit einem Beil bewaffneten Mann sah. Der Kriminelle hatte den Supermarkt überfallen und das Personal mit der Waffe bedroht. Ogah rannte auf den 37-jährigen Römer zu, der mit einem Scooter flüchten wollte, entwaffnete ihn und hielt ihn auf, bis die Polizei kam.

"Wunderbar, dass dieser Wunsch in Erfüllung geht"

Da er keine Aufenthaltsgenehmigung hatte, verschwand Ogah nach der Festnahme des Kriminellen. Seine heldenhafte Tat beeindruckte den Carabinieri-Kapitän Nunzio Carbone, der ihn aufspürte und sich dafür einsetzte, dass der Migrant die Aufenthaltsgenehmigung erhält. Der Nigerianer arbeitet jetzt für das Rote Kreuz und hat eine Unterkunft.

Der Kapitän der Carabinieri war Ogahs Taufpate bei der Zeremonie im Vatikan, bei der sich der Migrant zu Ehren des Papstes auf den Namen John Francesco taufen ließ. John Ogah, der aus einer katholischen Familie stammt, hatte den Wunsch geäußert vom Papst getauft zu werden. "Es ist wunderbar, dass dieser Wunsch in Erfüllung gegangen ist", sagte Ogah. Der Glaube habe ihn seit jeher begleitet und ihm bei schwierigen Situationen im Leben geholfen.

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