Kirchen-Skandal

Papst vor Treffen mit Missbrauchsopfern

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Vatikansprecher erklärt, dass sich viele "moralischen Beistand" wünschen.

Papst Benedikt XVI. hat sich nach Angaben von Vatikansprecher Federico Lombardi zu Treffen mit weiteren Opfern sexuellen Missbrauchs durch katholische Priester bereiterklärt. Viele wollten keine finanzielle Entschädigung, sondern moralischen Beistand, sagte Lombardi am Freitag gegenüber "Radio Vatikan". Der Papst war bereits bei Reisen in die USA und nach Australien mit Missbrauchsopfern zusammengetroffen.

Zusammenarbeit mit Justiz
Nachdem der vatikanische Pressesprecher Pater Federico Lombardi die Bereitschaft des Papstes zu neuen Treffen mit den Opfern von Missbrauchsfällen erklärt hatte, kündigte er weiters eine enge Zusammenarbeit zwischen Kirche und Justiz an. Neben Aufmerksamkeit für die Opfer müsse man mit Entschlossenheit die vom Kirchenrecht vorgesehenen Verfahren gegen die Verantwortlichen der Missbrauchsfälle anwenden. Zugleich sei die Zusammenarbeit mit den Zivilbehörden bezüglich der strafrechtlichen Verantwortungen je nach Rechtslage in den unterschiedlichen Ländern wichtig, sagte Lombardi.

"Benedikt XVI. ist ein Hirte, der in der Lage ist, mit größter Aufrichtigkeit und Sicherheit diese schwierige Zeit in Angriff zu nehmen, in der es nicht an Kritik und an fundamentlosen Unterstellungen fehlt", sagte Lombardi. Der Papst verdiene "vollen Respekt und die Unterstützung, die ihm von allen Seiten der Kirche zukommen".

"Der Einsatz zum Schutz der Minderjährigen und der Jugendlichen ist ein riesiges Tätigkeitsfeld, das weit über das Problem bezüglich einiger Kirchenmitglieder reicht", sagte Lombardi. "Viele Verantwortliche von Gemeinschaften und Institutionen haben aus Unerfahrenheit oder Unzulänglichkeit die Kriterien nicht berücksichtigt, die ihnen helfen könnten, bei Missbrauchsfällen mit Entschlossenheit einzugreifen, auch wenn es für sie sehr schwierig oder schmerzhaft sein kann", erklärte der Papst.

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