Rund um Metrostation Stalingrad

Paris im Chaos: Tausende Flüchtlinge zelten unter freiem Himmel

Teilen

Tausende Migranten zelten unter freiem Himmel.

Die französischen Behörden haben mit der Räumung eines Flüchtlings-Zeltlagers auf den Straßen von Paris begonnen. An die 600 Polizisten seien im Einsatz, sagte eine Sprecherin der Polizeipräfektur am Freitagmorgen Journalisten.

Rund um die Metrostation Stalingrad halten sich mehrere Tausend Migranten in Zelten unter freiem Himmel auf. Seit mehr als einem Jahr bilden sich in Paris immer wieder solche Lagerplätze, weil offizielle Unterkünfte voll sind.

Die Sprecherin begründete die Räumung zum einen mit humanitären Gründen, aber auch mit dem Ziel, Sauberkeit und Ordnung in dem betroffenen Viertel wiederherzustellen. Die Menschen sollen nun geordnet untergebracht werden.

"Das ist ein großer Einsatz", sagte Regionalpräfekt Jean-François Carenco. Einige sollten vorübergehend in Sporthallen gebracht werden, bevor sie in andere Unterkünfte können.

Die Stadt Paris plant anschließend die Öffnung eines humanitären Aufnahmezentrums, um die Entstehung neuer wilder Lager zu verhindern. Dort sollen Neuankömmlinge für einige Tage unterkommen, bevor der Staat ihnen Plätze in anderen Unterkünften zuweisen kann.

Bisher lagerten meist kurz nach der Auflösung eines Lagerplatzes wieder Menschen auf der Straße. Seit Juni 2015 wurden bei 29 Räumungen mehr als 19.000 Migranten untergebracht. Nach Angaben der Stadt Paris kommen täglich zwischen 50 und 70 Migranten in Paris an.

Unterschiedliche Angaben gab es dazu, inwieweit die Räumung des Flüchtlingscamps von Calais die Lage verschärft hatte. Die Behörden hatten das berüchtigte Elendslager am Ärmelkanal vergangene Woche geräumt und Tausende Migranten in Aufnahmezentren in anderen Regionen gebracht.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.