USA dementiert

Pentagon: Flughafen Kabul weiter unter Kontrolle des US-Militärs

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US-Verteidigungsministerium widerspricht Behauptungen der Taliban.

Das US-Verteidigungsministerium hat Berichte, wonach die Taliban den Flughafen Kabul unter ihre Kontrolle haben sollen, als "falsch" zurückgewiesen. Der Flughafen stehe weiter gänzlich unter der Kontrolle des US-Militärs, sagte der Sprecher des Pentagons, John Kirby, am Freitag. "Sie kontrollieren keines der Tore, sie kontrollieren nicht den Betrieb des Flughafens - das ist weiter unter der Kontrolle des US-Militärs", sagte Kirby.

Zuvor hatten Berichte und Beiträge in sozialen Medien nahegelegt, die Taliban hätten an dem Flughafen inzwischen das Sagen oder stünden kurz davor. Ein Sprecher der Taliban hatte erklärt, die Radikalislamisten hätten die Kontrolle über Teile des Flughafens übernommen. Am Freitag habe das US-Militär "drei wichtige Bereiche" im militärischen Teil des Flughafens verlassen, erklärte der Taliban-Sprecher Bilal Karimi auf Twitter. Diese Bereiche seien nun "unter der Kontrolle des Islamischen Emirats" und nur noch "ein sehr kleiner Teil" des Airports werde von US-Soldaten kontrolliert.

Noch 5000 Soldaten im Einsatz

Das US-Militär hat am Flughafen der afghanischen Hauptstadt für den laufenden Evakuierungseinsatz aktuell noch rund 5000 Soldaten stationiert. Sie sollen bis Dienstag abziehen. Die Taliban kontrollieren seit Mitte August Kabul - und damit auch das Gebiet rund um den Flughafen. An den Toren und im Inneren des Geländes haben allerdings US-Soldaten und deren Verbündete das Sagen.

Die USA versuchen derzeit, rund 500 US-Amerikaner aus Afghanistan auszufliegen. Diese wollten ausreisen und man stehe mit ihnen im direkten Kontakt, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Ned Price, am Freitag. Man sei außerdem in Kontakt mit mehreren Hundert Staatsbürgern, die sich noch nicht entschieden hätten, ob sie das Land verlassen wollten. Die Zahl der Menschen, die bleiben wollten, weil sie Angehörige nicht zurücklassen wollten, sei "relativ klein", sagte Price. Innerhalb des letzten Tages seien mehr als 300 Amerikaner evakuiert worden.

Die "überwiegende Mehrheit" der lokal beschäftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Familienangehörige seien ebenfalls mittlerweile ausgeflogen worden oder befänden sich auf dem Flughafengelände. Ohne diese Angestellten könnten Botschaften auf der ganzen Welt nicht arbeiten, sagte Price. "Diese Mitarbeiter haben den Vereinigten Staaten gedient, sie haben nicht nur für uns gearbeitet, sie haben mit uns gearbeitet, sie sind unsere Kollegen."
 

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