Piratenkapitän kaufte seine Waffen vermutlich ganz gewöhnlich in Skandinavien ein.
Der gefürchtete englische Piratenkapitän Blackbeard (Schwarzbart) benützte auf seinem Flaggschiff schwedische Kanonen. Zwei der von US-Tauchern aus dem Wrack der "Queen Anne's Revenge" geborgenen Kanonenrohre konnten aufgrund der Markierungen sogar ganz konkret einer bestimmten Waffenschmiede südlich von Stockholm zugeordnet und als Erzeugungsjahr 1713 identifiziert werden.
Laut dem Chef des Stockholmer Armeemuseums, Thomas Roth, waren Kanonenrohre im 17. und 18. Jahrhundert ein regelrechter Exportschlager der schwedischen Eisenindustrie. Zwischen 1.500 und 2.000 solcher schwerer Waffen seien damals pro Jahr vor allem in die Niederlande, Frankreich, aber auch nach Großbritannien geliefert worden, so Roth auf Anfrage der APA.
Roth zufolge ist es wahrscheinlich, dass der abtrünnige Seeoffizier Blackbeard, dessen echter Name bis heute unklar ist, die Kanonen mit erbeutetem Vermögen beim Erzeuger Ehrendals in Schweden regulär käuflich erworben hat. Die andere Möglichkeit sei, dass die Kanonen aus einem erbeuteten Schiff stammen.