"Blade Runner" verurteilt

Pistorius drohen 15 Jahre Haft

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Richterin glaubte ihm, dass er Freundin mit Einbrecher verwechselte.

Paralympics-Sprinter Oscar Pistorius (27) marschierte aus dem Gerichtssaal in Pretoria eingezwängt in Menschenmassen – er kam nach der Tötung seiner Freundin Reeva Steenkamp (†29) im Vorjahr beim Prozess des Jahres mit einem blauen Auge davon. Zwei Tage lang verlas Richterin Thokozile Masipa (66) das Urteil. Es gab mehrere Knalleffekte, als sie befand: kein Mord, kein Totschlag – Pistorius habe sich nur fahrlässige Tötung zuschulden kommen lassen.

Es drohen ihm jetzt zwar bis zu 15 Jahre Haft, doch Experten rechnen mit einer milden Strafe: Der doppelt amputierte Star-Läufer könnte mit wenigen Jahren Gefängnis davonkommen, vielleicht gar nur mit Hausarrest oder Bewährung. Gefängnisse in Südafrika sind zu 170 Prozent überfüllt.

Das Strafausmaß wird im Oktober verkündet
„Fahrlässig“

Pistorius verbleibt bis zur Verkündung des Strafausmaßes am 13. Oktober gegen Kaution auf freiem Fuß. Das Sensationsurteil ist ein schwerer Schlag für die Anklage: Die Richterin glaubte Pistorius, dass er Reeva mit einem Einbrecher verwechselte, als er die vier Todesschüsse durch die Klosetttüre feuerte. Das wäre „grob fahrlässig“ gewesen, aber eben kein Mord . Steenkamps Familie reagierte entsetzt.

(bah)

Urteil im Pistorius-Prozess

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Urteil im Pistorius-Prozess

Pistorius: Unter Tränen vor Gericht

Gina Meyer (rechts), die beste Freundin von Mordopfer Reeva Steenkamp