Internationale Beziehungen

Polen: "Weimarer Dreieck" ist "erschöpft"

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Der polnische Außenminister vermisst das Interesse in Berlin und Paris.

Polen hält das "Weimarer Dreieck" als Forum für die Zusammenarbeit mit Deutschland und Frankreich für "erschöpft". "Das Dreieck war wichtig zur Zeit unseres Beitritts zur EU" im Jahr 2004, sagte Außenminister Witold Waszczykowski der Tageszeitung "Gazeta Wyborcza" vom Mittwoch. "Dieses Format hat sich nun aber erschöpft", fügte er hinzu.

Kein Interesse an Neustart
Mit dem deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier und dem früheren französischen Außenminister Laurent Fabius habe er über einen Neustart des Dreiecks gesprochen, sagte Waszczykowski. "Sie waren aber nicht daran interessiert", fügte er hinzu. Polen hätte durchaus Interesse daran, das Forum wiederzubeleben.

Das "Weimarer Dreieck" war 1991 von den damaligen Außenministern Deutschlands, Frankreichs und Polens als Gesprächsforum für die drei großen Staaten in der Mitte Europas ins Leben gerufen worden. Im Rahmen dieses Formats gab es rund ein Dutzend Spitzentreffen der Staats- und Regierungschefs und zahlreiche Treffen auf Ministerebene.

Phasen geringer Aktivität
Allerdings gab es zwischenzeitlich immer wieder Phasen geringer Aktivität. Eine große Rolle spielte das "Weimarer Dreieck" im Februar 2014, als die drei Außenminister zu einer gemeinsamen Vermittlungsmission in der Ukraine-Krise nach Kiew reisten.

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