Ein Radarfallen-Saboteur, der in den vergangenen Monaten mehrere Blitzer in Norditalien beschädigt hat, ist offenbar den Ermittlern ins Netz gegangen.
Die Carabinieri der norditalienischen Stadt Rovigo haben einen 42-jährigen Metallarbeiter angezeigt. Er wird verdächtigt, zumindest fünf von acht Radarfallen sabotiert zu haben, die 2023 in der Provinz Rovigo beschädigt wurden.
Im Haus des aus der Provinz Padua stammenden Mannes wurde Werkzeug beschlagnahmt, das er für die Zerstörung verwendet haben soll. Der Metallarbeiter wurde durch Auswertung von Videoüberwachungskameras identifiziert. Er hatte den Stützmast der Radarfallen mit einer Trennscheibe abgesägt. Daher wurde der Saboteur von den Medien als "Fleximan" bezeichnet. Wegen Vandalismus und Beschädigung drohen ihm bis zu drei Jahren Haft und eine Geldstrafe von 5.000 Euro.
In den vergangenen Monaten waren in Norditalien mehrere Radarfallen illegal "deaktiviert" worden. Um den Unbekannten ist ein Kult entstanden. In den sozialen Netzwerken wurde er als "Robin Hood der Autofahrer" gefeiert. Insgesamt sind inzwischen 24 Geräte zerstört worden - auch in der Lombardei und im Trentino. Über ein halbes Dutzend Staatsanwaltschaften beschäftigen sich mit den Fällen. Noch unklar ist es, ob es sich um die Tat eines einzelnen oder einer organisierten Gruppe handelt.
Die Sabotageakte haben eine Diskussion über die Anzahl der aufgestellten Radargeräte entfacht. Denn Italien ist das Land mit den meisten Blitzern europaweit: 11.130 Geräte gibt es landesweit. Konsumentenschutzverbände klagen, dass Gemeinden die Radarfallen aufstellen würden, um mit den Strafen ihre leeren Kassen aufzufüllen. Zuletzt ist es wiederholt zu Protesten gegen die Blitzer gekommen.