Italien

Wut über Abgeordneten-Pension für Pornodiva

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Cicciolina saß nur kurz im Parlament; jetzt casht sie 36.000 Euro im Jahr.

Die ehemalige Pornodiva und Ex-Abgeordnete im italienischen Parlament, Ilona Staller, sorgt in Italien für Aufsehen, diesmal nicht wegen ihrer Nacktauftritte, sondern wegen ihrer Pension als ehemalige Parlamentarierin. Für die fünf Jahre, die sie zwischen 1987 und 1992 in der römischen Abgeordnetenkammer gesessen ist, wird die mit dem Namen Cicciolina bekanntgewordene Pornodiva ab ihrem 60. Geburtstag am 26. November eine Parlamentarierpension kassieren, die über 3.000 Euro Brutto monatlich beträgt.

So verteidigt sie sich
"Ich schäme mich nicht, ich habe niemandem bestohlen. Um den Parlamentariersitz zu erhalten, habe ich eine anstrengende Kampagne geführt, bei der ich mehrere Kilos verloren habe. Ich habe mir diese Pension verdient, weil ich im Parlament meine Pflicht getan habe. Wenn die Italiener nicht einverstanden sind, sollten sie das Gesetz ändern, das die Pensionen für Parlamentarier regelt. Ich wäre bereit, das Geld für Wohltätigkeitszwecke zu spenden, aber nur wenn es auch alle anderen Parlamentarier tun", sagte Cicciolina in einem Interview.

Barbusig vor dem Parlament
Staller war 1987 für die Radikale Partei ins römische Parlament eingezogen, was in der politischen Öffentlichkeit einen Aufschrei der Empörung auslöste. Beim Wahlkampf sorgte sie für Aufsehen, weil sie sich mit nackten Brüsten vor dem Parlament zeigte. Bei der nächsten Wahl 1992 scheiterte sie aber, auch in ihrer Heimat Ungarn schaffte sie es nicht, die 750 Unterschriften für eine Kandidatur zusammenzubekommen. Die Mitbegründerin der "Partei der Liebe" war mit dem US-Bildhauer Jeff Koons liiert, mit dem sie einen Sohn hat. Nach der Scheidung kämpfte sie vor Gericht lange um das Sorgerecht für ihr Kind.

2.329 Ex-Parlamentarier kassieren in Italien eine "goldene Pension". Nach Angaben der Mailänder Tageszeitung "Il Giornale" erhält Ex-Premier Romano Prodi insgesamt drei Pensionen - zusammen 14.000 Euro - monatlich. Ex-Regierungschef Giuliano Amato kommt auf 9.000 Euro monatlich.

Die teuren Pensionen der Parlamentarier und Staatsmanager, die die leeren Staatskassen schwer belasten, sind für die Arbeitnehmerverbände ein rotes Tuch. Seit Monaten führen sie zusammen mit einigen Oppositionsparteien eine heftige Kampagne gegen die Privilegien der Parlamentarier, Regierungsmitglieder, Diplomaten und Richter.

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