Präsident Abbas

Palästina will UNO-Mitglied werden

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Der Palästinenserpräsident kündigt Antrag an UNO-Sicherheitsrat an.

Die Palästinenser wollen beim UNO-Sicherheitsrat die volle Mitgliedschaft ihres eigenen Staates bei den Vereinten Nationen beantragen. Das bekräftigte der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas am Mittwoch zu Beginn einer Sitzung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) in Ramallah.

Die Palästinenser wollten sich über einen Antrag an UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon an den Sicherheitsrat wenden, um die Anerkennung eines eigenständigen Palästinenserstaats in den Grenzen von 1967 und eine "vollwertige" Mitgliedschaft bei der UNO zu verlangen, sagte Abbas.

Anerkennung von 122 Staaten
Der palästinensische Präsident wies zugleich internationale Kritik an dem Schritt, der sich negativ auf die Verhandlungen mit Israel auswirken könnte, zurück. Die UNO-Mitgliedschaft sei "keine Alternative" zu Friedensverhandlungen mit Israel, betonte er. Auch wolle man keine Konfrontation mit den USA, sagte Abbas mit Blick auf das erwartete Veto der Schutzmacht Israels im UNO-Sichwerheitsrat. Zugleich unterstrich er, dass bereits 122 Staaten den Palästinenserstaat in den Grenzen von 1967 anerkannt hätten.

Die Grenzen von 1967 umfassen das gesamte Westjordanland, Ost-Jerusalem und den Gazastreifen. Israel lehnt einen Palästinenserstaat in diesen Grenzen ab. Medienberichten zufolge erwägt Jerusalem im Falle einer einseitigen Staatsausrufung die Aufhebung der Osloer Verträge. Die Palästinenserführung will den Schritt bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung im September auf die Tagesordnung setzen.

Formuliert werden soll der Antrag nach Angaben von Abbas am Donnerstag kommender Woche bei einem Treffen mit Experten der Arabischen Liga in Doha. Die israelisch-palästinensischen Gespräche sind seit rund zehn Monaten unterbrochen. Die Palästinenser fordern von Israel, den Bau von Siedlungen auf den von ihnen beanspruchten Gebieten einzustellen.

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