Historisch

Prinz Charles reichte Sinn-Fein-Chef die Hand

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Der Handschlag mit Gerry Adams ist eine historische Versöhnungsgeste.

Der britische Thronfolger Prinz Charles hat sich zum Auftakt seiner Irland-Reise mit dem Sinn-Fein-Vorsitzenden Gerry Adams getroffen und ihm die Hand gegeben. Das Zeichen der Versöhnung war am Dienstag mit Spannung erwartet worden. Sinn Fein galt einst als politischer Arm der bewaffneten Untergrundorganisation Irisch-republikanische Armee (IRA).



Nie zuvor hatten sich ein Mitglied der britischen Königsfamilie und ein Angehöriger der Sinn-Fein-Spitze auf dem Boden der Republik Irland die Hand gereicht. Die beiden Männer lächelten sich in Galway an der westirischen Küste an und steckten die Köpfe zusammen.

Prinz Charles reichte Sinn-Fein-Chef die Hand
© AFP


Versöhnungsprozess
Prinz Charles war Berichten zufolge einer Einladung Adams' zu dem Treffen gefolgt. Er hoffe, die Geste werde den Versöhnungsprozess voranbringen, hatte Adams zuvor der BBC gesagt. Vor rund einem Jahr war Adams wegen eines vier Jahrzehnte zurückliegenden Mordes verhört worden, war aber ohne Anklage freigekommen.

Charles und seine Frau Camilla sind zwei Tage in Irland und zwei Tage in Nordirland unterwegs. Am Mittwoch wollte der Thronfolger den Ort besuchen, an dem sein Großonkel Lord Louis Mountbatten 1979 von der IRA ermordet worden war.

2012 hatten sich Queen Elizabeth II. und der hochrangige Sinn-Fein-Vertreter Martin McGuinness in Belfast erstmals die Hand gegeben. McGuinness ist Vizechef der nordirischen Regionalregierung.

Der blutige Konflikt in und um Nordirland war im April 1998 mit dem Karfreitags-Abkommen beendet worden, das die Grundlage für den Friedensprozess bildete. Katholische Republikaner, die die Region als Teil der Republik Irland sehen wollten, und loyalistische Protestanten, die weiter zu Großbritannien gehören wollten, hatten sich jahrzehntelang Kämpfe geliefert. Tausende Menschen starben.
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