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Prostestaufrufe in Katar & Saudi-Arabien

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Katars Bürger wollen für die "Revolution der Freiheit" auf die Straße zu gehen.

Mehr als 20.000 Internetnutzer haben sich bis Samstag einem Facebook-Aufruf zum Sturz des Emirs von Katar, Hamad Bin Khalifa al-Thani, angeschlossen. Die Seite ruft die Bürger des Golf-Emirats auf, am 16. März für die "Revolution der Freiheit" auf die Straße zu gehen. Neben einem rot durchgestrichenen Porträt des Herrschers steht: "Für das Wohl Katars: Der Verräter, ein Agent Israels, muss verurteilt werden." Bisher spielte bei den Protesten in der arabischen Welt die Haltung der Machthaber gegenüber Israel kaum eine Rolle.

Abbruch der Beziehungen mit Israel und den USA gefordert
Unklar war, wie viele der Internetnutzer, die sich dem Aufruf angeschlossen haben, selbst aus Katar stammen. Das kleine ölreiche Emirat an der Küste des Persischen Golfs hat 1,6 Millionen Einwohner, von denen rund drei Viertel Ausländer sind. Zu den Forderungen der Seite zählt der Abbruch der Beziehungen mit Israel und den USA, die in Katar eine wichtige Militärbasis unterhalten. Zudem verlangt die Seite den Rückzug der Hauptfrau des Emirs, Scheicha Mozah, aus dem öffentlichen Leben. Sie setzt sich insbesondere für öffentliche Bildung und die Rechte von Frauen ein.

Saudi-Arabien: Demo am 11. März
Eine weitere Anfang Februar gegründete Facebook-Seite rief für den 11. März zu Demonstrationen gegen die ultrakonservative Herrschaft des saudiarabischen Königs Abdullah auf. Rund 9400 Menschen schlossen sich bis Samstag dem Aufruf und der Forderung nach sozialen, politischen und wirtschaftlichen Reformen in Saudi-Arabien an. Prinz Talal Ibn Abdulaziz (75), ein Halbbruder des Königs, hatte in einem BBC-Interview erklärt, er rechne mit Unruhen auch in Saudi-Arabien, sofern nicht dringend benötigte Reformen eingeleitet würden. Solche Reformen könne aber nur der Monarch in Gang bringen.

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