Deutschland

Prozess gegen Nazi-Braut verschoben

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Der NSU-Prozess in München soll jetzt doch erst am 6. Mai starten.

Das Oberlandesgericht München hat den Beginn des NSU-Prozesses vom 17. April auf den 6. Mai verschoben. Als Grund gab das Gericht am Montag die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe zur Sitzplatzvergabe an Journalisten an. Als Folge dieser Entscheidung will das Gericht nun ein völlig neues Akkreditierungsverfahren organisieren, was vor dem geplanten Prozesstermin nicht mehr möglich sei. Deshalb werden alle bis zum 6. Mai geplanten Termine abgesetzt.

Die Sitzplatzvergabe an Journalisten stand seit Wochen in der Kritik, weil alle türkischen und fast alle internationalen Medien keinen festen Sitzplatz in dem Prozess bekommen haben. Nach der Klage der türkischen Zeitung "Sabah" ordnete Karlsruhe an, mindestens drei Plätze an ausländische Medien zu vergeben. Es eröffnete dem Gericht aber auch die Möglichkeit, die Sitzplatzvergabe ganz neu zu beginnen.

Der Prozess gilt als eines der wichtigsten und brisantesten Verfahren der deutschen Nachkriegsgeschichte. Angeklagt sind die mutmaßliche Neonazi-Terroristin Zschäpe und vier Beschuldigte aus dem Umfeld des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU).

Die rechtsextreme Terrorzelle NSU soll zwischen 2000 und 2006 in Deutschland acht türkischstämmige und einen griechischstämmigen Einwanderer sowie 2007 eine deutsche Polizistin ermordet haben. Auch zwei Sprengstoffanschläge mit insgesamt 23 Verletzten und zahlreiche Banküberfälle werden dem NSU zugerechnet.
 

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