Zollstreit

Putin kritisiert Trump: "Kommt nichts Gutes dabei heraus"

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump als schädlich für die Weltwirtschaft bezeichnet - allerdings ohne ihn namentlich zu nennen. 

Protektionsmaßnahmen seien schädlich für alle, sagte Putin am Freitag auf einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok. "Das führt zu regionalem und nationalem Separatismus, es kommt nichts Gutes für diejenigen heraus, die versuchen, solch eine Politik zu führen."

Russland bleibe daher offen in seiner Handels- und Wirtschaftspolitik für ausländische Partner. Ausdrücklich begrüßte Putin auch eine mögliche Rückkehr westlicher Unternehmen nach Russland. Er wisse, dass viele Konzerne auf das Ende des Kriegs in der Ukraine und das Ende der Sanktionen warteten, um ihre Geschäfte in Russland fortzusetzen.

Putin will Alaska bei Rohstoffgewinnen auf die Beine helfen

Putin zeigte sich insbesondere offen für eine Rohstoffkooperation mit den USA im US-Staat Alaska. Für die Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit den USA sei jedoch eine politische Entscheidung aus Washington erforderlich, so der Machthaber. Die USA verfügten in Alaska über ein erhebliches Rohstoffpotenzial, während Russland effiziente Technologien für die Öl- und Gasförderung besitze, fügt Putin hinzu.

Trump hat in den vergangenen Monaten Zölle in verschiedener Höhe für ausländische Waren eingeführt. Er begründete dies mit der angeblichen Benachteiligung der USA durch Ungleichgewichte beim Handel. Auf Waren aus der EU werden so beispielsweise 15 Prozent fällig, bei anderen Ländern wie China ist der Satz teilweise noch höher. Einen Teil der Zölle erklärte Trump auch mit politischen Gründen. So belegte er Indien wegen des Kaufs von Öl aus Russland mit einem Zusatzzoll von 25 Prozent zu den 25 Prozent, die das Land ohnehin zahlen muss.

Nicht direkt betroffen

Russland ist nicht direkt von Trump-Zöllen betroffen. Allerdings beläuft sich der Handel zwischen beiden Ländern auch nur noch auf etwas mehr als drei Milliarden Dollar, denn die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 und den darauf folgenden westlichen Sanktionen weitgehend ausgesetzt. Russland kritisiert die westlichen Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs auch als protektionistische Maßnahmen.

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