Telecom Italia: Kein Interesse an Telekom Austria

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Die Telecom Italia dementiert, über ein Übernahmeangebot für die Telekom Austria nachzudenken.

Als Reaktion auf einen entsprechenden Bericht der Mailänder Wirtschaftszeitung "Milano e Finanza" erklärte das Unternehmen in einer Aussendung: "Bezugnehmend auf fantasievolle Pressemeldungen dementiert die Telecom Italia, dass ihre Führung irgendwelche Überlegungen hinsichtlich der Telekom Austria anstellt."

Zuvor hatte "Milano e Finanza" geschrieben, die italienische Gruppe sei auf der Suche nach internationalen Betätigungsfeldern, um aus der Stagnation herauszutreten, in der sich der Konzern seit längerer Zeit befinde. Die Übernahme hätte für Telecom Italia vor allem geografische Vorteile, weil der Markt der Telekom Austria sich mit jenem des italienischen Konzerns nicht überschneidet. Telekom Austria sei in Märkten wie Slowenien, Kroatien, Mazedonien, Serbien und Bulgarien präsent, die ein "optimales Wachstumspotenzial" haben, so das Blatt.

Die Zeitung berichtete, dass die für die Italiener wegen des attraktiven Preises der Telekom Austria-Aktien in Frage käme. Sollte Telecom Italia die Übernahme halb bar und halb mit der Emission neuer Aktien zahlen, würde die Übernahme schon ab 2010 Gewinne bringen. Telecom Italia könnte die circa vier Milliarden Euro Schulden der österreichischen Gesellschaft übernehmen. Der Deal könnte mit der Emission neuer Aktien zu einem Preis von cirka 1,18 Euro für insgesamt drei Milliarden Euro finanziert werden und Synergieeffekte in Höhe von 500 Millionen Euro bringen.

"Es bestehen keine Zweifel, dass eine eventuelle Übernahme der Telekom Austria der Telecom Italia eine vollkommen neue Dimension verleihen würde. Natürlich müssten noch viele Details berücksichtigt werden, doch eine Fusion mit der österreichischen Gesellschaft ist nicht einfach eine Spekulation, sondern eine der glaubwürdigsten Optionen für die Zukunft der Telecom Italia", schrieb das Blatt.

Für Telekom Austria ist die Telecom Italia eine alte Bekanntschaft. Der italienische Konzern war etwas mehr als fünf Jahre an der Telekom Austria beteiligt gewesen. Nach anhaltenden Streitigkeiten trennten sich die Italiener aber Anfang 2004 von ihren Österreich-Anteilen.

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