F&C darf Angebot für C-Quadrat-Übernahme machen

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Die britische Investmentgesellschaft F&C Asset Management darf nun doch ein Übernahmeangebot für den in Wien und Frankfurt börsenotierten Fondsanbieter C-Quadrat legen und kündigt an, 12,50 Euro je Aktie zu bieten. Am 12. Februar hatte die Übernahmekommission eine einjährige Sperrfrist für den Deal verhängt, weil die Briten nicht rechtzeitig nach Verhandlungsaufnahme ein Angebot gelegt hatten. Die Sperrfrist wurde nun mit sofortiger Wirkung wieder aufgehoben, teilte die F&C Asset Management ad hoc mit.

F&C (Foreign & Colonial) will nun die Gespräche mit C-Quadrat fortsetzen und ein öffentliches Übernahmeangebot legen, "vorbehaltlich der Erfüllung aller in Österreich, Deutschland und Großbritannien erforderlichen regulatorischen und sonstigen Voraussetzungen (einschließlich aller Voraussetzungen der Regelungen der United Kingdom Listing Authority)", wie es in der Ad-hoc-Mitteilung heißt. Zugleich schränkt das Unternehmen ein, es "kann nicht mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass ein öffentliches Übernahmeangebot gelegt wird".

Grundlage für ein öffentliches Übernahmeangebot soll sein, dass die Gründer der C-Quadrat, Alexander Schütz and Thomas Rieß, beteiligt bleiben und weiter im Management der C-Quadrat tätig sind. F&C strebe keine Veränderung der Investment-Prozesse und des gegenwärtigen Geschäftsmodells der C-Quadrat an.

Die C-Quadrat-Aktie hat in Frankfurt am gestrigen Montag einen Kurssprung hingelegt und ist heute dann wieder um gut sieben Prozent auf derzeit 12,50 Euro gefallen. In Wien wird sie nur einmal täglich gehandelt, da gab es gestern ein Plus von 14 Prozent auf 12 Euro. Bisher wird davon ausgegangen, dass mit der Übernahme Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser seinen Job als Aufsichtsratspräsident verlieren dürfte.

AvW stimmt Verkauf zu

Auch die Kärntner Beteiligungsgesellschaft AvW Gruppe hat einer möglichen Übernahme des Fondsanbieters C-Quadrat durch F&C zugestimmt. Als größter Aktionär hat sich die AvW Gruppe "in Abstimmung mit der Capital Bank" verpflichtet, ein allfälliges Übernahmeangebot anzunehmen. Für die 1.422.365 Aktien, die AvW an C-Quadrat hält, will das Unternehmen mindestens 12,50 Euro je Aktie, teilte die AvW Gruppe AG ad hoc mit.

AvW, die mit rund einem Drittel an C-Quadrat beteiligt ist, hält den Verkauf zu den geforderten Konditionen für "wirtschaftlich sinnvoll", das entspreche den "langfristigen Investmentüberlegungen" der Gesellschaft, heißt es. Aus dem Verkauf würde die Kärntner Beteiligungsgesellschaft knapp 18 Mio. Euro lukrieren - laut Sprecherin Brigitte Burger würde das Geld zur Abdeckung der Schulden dienen, die aufgrund interner Turbulenzen entstanden sind.

Der Großteil der AvW-Beteiligungen ist Capital Bank verpfändet worden, die zur Grazer Wechselseitigen (GraWe) gehört. Die AvW musste diesen Schritt setzen, weil sie bei dem Finanzinstitut in der Kreide stand - und steht. Auf APA-Anfrage wollte AvW dazu heute nichts sagen. Vor einem Jahr hat die Capital Bank bereits erfolglos versucht, die C-Quadrat-Papiere in einem Auktionsverfahren zu veräußern.

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