Keine Verletzten

Raumfahrt-Raketentriebwerk bei Test in Japan explodiert

Teilen

Erneuter Rückschlag für Japans Raumfahrtbehörde Jaxa: Ein kleines Antriebswerk für die japanische Trägerrakete Epsilon-S ist am Freitag während eines Probelaufs im Raketentestzentrum Noshiro in der nördlichen Präfektur Akita explodiert.

Verletzt wurde nach Angaben der Raumfahrtbehörde bei dem Vorfall niemand. Die Explosion habe sich aus zunächst unbekannter Ursache etwa eine Minute nach dem Beginn des Tests ereignet, hieß es.

Raumfahrt-Raketentriebwerk bei Test in Japan explodiert
© APA/AFP/JIJI PRESS/MINORU OTSUKA
× Raumfahrt-Raketentriebwerk bei Test in Japan explodiert

Nicht der erste Fehlschlag

Jaxa will mit der Entwicklung der Epsilon-S die Wettbewerbsfähigkeit des Landes auf dem wachsenden Markt für Satellitenstarts verbessern. Die erste Rakete der Epsilon-Serie startete 2013. Es folgten zunächst erfolgreiche Starts mit fünf weiteren Modellen, bevor Jaxa nach dem Abheben einer Epsilon-6-Rakete im vergangenen Jahr die Selbstzerstörung auslösen musste, da sie von ihrer vorgesehenen Flugbahn abgewichen war. Der Fehlschlag veranlasste die Behörde, den Start der Epsilon-S vom Geschäftsjahr 2023 auf 2024 zu verschieben. Die Epsilon-Raketen sind Feststoffträgerraketen.

Die Explosion im Video

Auch Japans Versuch, eine ebenfalls neu entwickelte Trägerrakete vom Typ H3 mit einem Satelliten ins Weltall zu befördern, endete im März diesen Jahres mit deren Selbstzerstörung. Der Grund dafür war, dass der Antrieb der zweiten Raketenstufe nicht gezündet hatte.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

So explodierte der Atom-Reaktor

Am 11. März bebt in Japan die Erde. Alle Atomkraftwerke in Japans Krisenregion schalten sich zur Sicherheit ab. Auch das Atomkraftwerk Fukushima (es ging 1967 ans Netz und hätte Ende des Monats stillgelegt werden sollen). Dann kommt der Tsunami. Er beschädigt die Dieselgeneratoren, die die Kühlung aufrechterhalten sollen.

Wenn ein AKW abgeschaltet ist, erzeugen die Brennstäbe eine Nachwärme. Aber die Kühlung fällt aus. Die Dieselgeneratoren (im Bild rot) sind kaputt

Wie im Kelomat steigt der Druck. Um ihn zu verringern, werden die Ventile geöffnet. Wasserstoff und Sauerstoff treffen aufeinander. Explosion. Es fetzt das Dach weg

Das Containment (Innenteil) wird mit Meerwasser aufgefüllt, um die Brennstäbe zu kühlen. Zusätzlich wird Borsäure zugeführt, um die Kernschmelze zu verhindern.

Der Super-GAU tritt ein. Lässt sich das Containment nicht genug gut kühlen, schmelzen die Brennstäbe. Das Gift sickert dann ins Erdreiche ein und verseucht es.