Lage beruhigt sich

Rebellen im Kongo kündigen Rückzug an

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Damit wurden Voraussetzungen für Friedensverhandlungen geschaffen.

Kinshasa/Kampala/Kigali (APA/AFP/Reuters) - Nach einer Woche haben die Rebellen der M23-Miliz ihren Rückzug aus der Stadt Goma im Osten der Demokratischen Republik Kongo angekündigt. Es sei "wahr", dass die Aufständischen sich zurückziehen würden, "um Verhandlungen mit der Regierung zu beginnen", sagte Rebellenkommandant Antoine Manzi am Dienstag. Auch die Regierung des Nachbarlandes Uganda bestätigte den geplanten Rückzug. Am Morgen waren in den Straßen von Goma jedoch noch M23-Rebellen zu sehen

Die Rebellen im Osten des Kongos sind nach Angaben des ugandischen Militärchefs zum Abzug aus den eingenommenen Städten Goma und Sake bereit. Der Führer der Rebellengruppe M23, Sultani Makenga, habe dem Rückzug seiner Truppen zugestimmt, sagte Ugandas Militärchef Aronda Nyakayirima am Dienstag. Zudem habe er nach einem Treffen in der vergangenen Nacht auch eingewilligt, den Vormarsch Richtung Süden zu stoppen.

Die Miliz hatte die Stadt an der Grenze zu Ruanda am Dienstag vergangener Woche besetzt. Ein afrikanischer Gipfel zu dem Konflikt rief die Rebellen am Samstag dazu auf, die Kampfhandlungen zu beenden und sich binnen zwei Tagen mindestens 20 Kilometer nach Norden zurückzuziehen.

Die M23-Rebellen hatten die ostkongolesische Grenzstadt Goma nach einer fünftägigen Offensive eingenommen und die Regierungstruppen vertrieben. Am Tag darauf eroberten sie auch die nahegelegene Stadt Sake. In der Folge flüchteten Zehntausende Menschen aus der Region in der Provinz Nord-Kivu.

Die ruandische Armee teilte indes mit, Rebellen der im Kongo ansässigen ruandischen Gruppierung FDLR seien über die Grenze gekommen und lieferten sich Kämpfe mit dem Militär. Die Angehörigen der Volksgruppe der Hutu griffen demnach zwei Ortschaften in der Grenzregion an.

Die kongolesische Regierung wirft der FDLR vor, seit Jahren in der Grenzregion zu Ruanda zu plündern, zu morden und zu vergewaltigen. Die Rebellen werden beschuldigt, im Jahr 1994 am Völkermord in Ruanda beteiligt gewesen zu sein, bei dem nach UN-Angaben etwa 800.000 Menschen getötet wurden.

Die Gruppe M23 besteht aus früheren Soldaten, die der Regierung in Kinshasa vorwerfen, ein Friedensabkommen aus dem Jahr 2009 zu verletzen. Die Übereinkunft sah die Eingliederung der damaligen Rebellen in die kongolesischen Streitkräfte vor. Aus Sicht der Aufständischen hat die Regierung den Vertrag gebrochen. Die Gruppe versucht nun, von der Unzufriedenheit über langsame Reformen zu profitieren und ihre Basis zu verbreitern.

Die Regierung in Kinshasa beschuldigt das Nachbarland Ruanda, die Rebellen zu unterstützen, um an die Bodenschätze des Landes zu kommen. Kongo ist reich an Diamanten, Gold sowie dem in Handys eingesetzten Rohstoff Koltan. Trotz des Einsatzes der UN leidet vor allem der Osten Kongos unter den Auseinandersetzungen. In den zahllosen Kriegen in dem zentralafrikanischen Land sind etwa fünf Millionen Menschen ums Leben gekommen.

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