Hutu-Rebellen waren in eine Stadt im Ost-Kongo eingefallen und hielten sie tagelang besetzt.
Bei einem Rebellen-Überfall auf eine Stadt im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind nach Angaben von Hilfsorganisationen knapp 200 Frauen Opfer von Gruppenvergewaltigungen geworden. In nahezu jedem Fall seien die Frauen von zwei bis sechs bewaffneten Männern vergewaltigt worden - oftmals vor den Augen ihrer Kinder und Ehemänner, teilte die Gruppe "International Medical Corps" (IMC) am Montag mit. Alle 179 Opfer befinden sich demnach in medizinischer Behandlung. Das UNO-Büro für humanitäre Hilfe (OCHA) bestätigte den Vorfall.
Stadt vier Tage lang besetzt gehalten
Hutu-Rebellen der
"Demokratischen Kräfte für die Befreiung Ruandas" (FDLR) und Angehörige des
Mai-Mai-Volkes waren am 30. Juli in die Stadt Luvungi in der Provinz
Nord-Kivu eingefallen und hielten sie vier Tage besetzt. Trotz eines von den
Vereinten Nationen unterstützten Militäreinsatzes gegen die Rebellen suchen
sie die Region regelmäßig heim und verbreiten Angst und Schrecken unter der
Bevölkerung.
Dabei vergewaltigen sie jedes Jahr Tausende Frauen. Die Vereinten Nationen haben in den vergangenen Monaten 1700 Blauhelmsoldaten aus dem Land abgezogen. Sie folgten damit dem Aufruf der kongolesischen Regierung, den Friedenseinsatz (MONUC) im kommenden Jahr zu beenden. An einzelnen Einsätzen im Osten des Landes sind aber noch MONUC-Angehörige beteiligt.
Prozess gegen Milizführer Lubanga
In der Nordost-Region
Ituri sind Rebellen der "Union Kongolesischer Patrioten" (UPC) aktiv. Ihnen
werden umfangreiche Mordaktionen, Folterungen und Vergewaltigungen von
Zivilpersonen zur Last gelegt. Milizführer Thomas Lubanga wird vor dem
Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) der Prozess gemacht.
Er wurde 2005 verhaftet. Der Prozess gegen ihn läuft seit Anfang 2009. Laut Anklage hatte er "durch die Rekrutierung, Ausbildung und Verwendung Hunderter junger Kinder für Morde, Plünderungen und Vergewaltigungen" schwerste Kriegsverbrechen begangen.