Achtung, CSI rüstet auf! Jeder von uns hinterlässt einen unsichtbaren „Mikrobe-Fingerabdruck“ auf seiner Kleidung, der Forensikern helfen könnte, Verbrechen aufzuklären. Forscher haben gezeigt, dass Bakterien auf unserer Haut Spuren hinterlassen, die uns monatelang identifizieren können.
Stellen Sie sich einen Tatort vor, an dem ein Ermittler ein Kleidungsstück findet, das dem Opfer nicht gehört. Früher hätte man nach Pollen oder Sandkörnern gesucht, um Hinweise zu finden. Heute weiß man, dass Hautmikroben noch aussagekräftiger sein können. Jeder Mensch trägt eine einzigartige Gemeinschaft von Mikroorganismen auf der Haut, die sich auf die Kleidung übertragen und dort lange bestehen bleiben. Diese „forensische Mikrobiologie“ kann nun Verbrechen aufklären, indem sie die mikrobielle Signatur des Täters identifiziert.
In ihrer neuesten Forschung haben die Wissenschaftler herausgefunden, dass Mikrobiome auf Baumwoll-T-Shirts bis zu sechs Monate stabil bleiben. Zwei Personen trugen in Australien 24 Stunden lang T-Shirts, die anschließend in einer kontrollierten Umgebung aufbewahrt wurden. Die mikrobiellen DNA-Proben wurden nach Italien geschickt und dann in Großbritannien sequenziert. Das Ergebnis? Jeder Freiwillige hinterließ eine einzigartige und erkennbare mikrobielle Spur auf seinem T-Shirt. Und diese Spuren waren auch nach Monaten noch deutlich von ungetragenen T-Shirts unterscheidbar.
Aber es wird noch besser! Die Forscher entdeckten, dass bestimmte Bakterien sogar von einem getragenen T-Shirt auf benachbarte Objekte übertragen werden können. Das bedeutet, dass, selbst wenn der Täter seine Kleidung wechselt oder seine Spuren verwischen will, die Mikroben ihn trotzdem verraten könnten.
Die "mikrobielle Signatur" auf Kleidung könnte daher in Zukunft eine entscheidende Rolle bei der Aufklärung von Verbrechen spielen. Kleidung am Tatort kann nicht nur Geschlecht, Beruf oder sozialen Status des Täters verraten, sondern auch Hinweise auf den Todeszeitpunkt und die Todesursache geben.
Diese Forschung zeigt, dass Kleidung viel mehr Beweise liefern kann, als bisher angenommen. Die Entdeckung der einzigartigen Mikrobiome, die Menschen anhand ihrer Kleidung identifizieren können, ist ein bedeutender Fortschritt. Das nächste Mal, wenn jemand ein Kleidungsstück trägt, könnte es ein stiller Zeuge sein, der mehr verrät, als man denkt.