Wegen Omikron-Variante

RKI will "maximale Kontaktbeschränkungen"

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Angesichts der Gefahr durch Omikron.

Berlin. Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt aufgrund der aktuellen Corona-Lage in Deutschland "maximale Kontaktbeschränkungen". Diese sollten "sofort beginnen" und bis zunächst Mitte Jänner gelten, wie das RKI am Dienstag auf Twitter schrieb. Zudem brauche es "maximale infektionspräventive Maßnahmen" und eine "maximale Geschwindigkeit bei der Impfung der Bevölkerung". Reisen sollten auf das unbedingt Notwendige reduziert werden.

Zum Verständnis der Maßnahmen brauche es intensive Begleitkommunikation. Das RKI empfiehlt in einem Strategiepapier unter anderem, Restaurants sofort zu schließen und die Weihnachtsferien für Kitas und Schulen zu verlängern.

Das RKI spricht mit Blick auf die neue Omikron-Variante des Coronavirus von einer "aktuell in Deutschland beginnenden pandemischen Welle". Auch wenn diese Welle hierzulande noch am Anfang stehe, zeige der Blick ins Ausland, "dass durch diese Variante mit einer Infektionswelle von bisher noch nicht beobachteter Dynamik gerechnet werden muss".

Verdopplungszeit etwa bei drei Tagen

Erste Analysen deuteten trotz noch vorhandener Unsicherheiten darauf hin, dass Omikron bereits Anfang Jänner 2022 die Mehrzahl der Infektionsfälle in Deutschland ausmachen könne, teilte das RKI mit. Es könnten mehrere Zehntausend Infektionsfälle durch Omikron täglich sein. Unter den derzeitigen Bedingungen liege die Verdopplungszeit in Deutschland bei etwa drei Tagen.

"Die Konzepte 2G/3G sollten unter Berücksichtigung der Omikron-Variante geschärft werden, da von einer erheblichen Transmission dieser Variante auch durch Genesene und vollständig Geimpfte ohne Auffrischimpfung ausgegangen werden muss", schreibt das RKI.

Die Neuerkrankungszahlen der vierten Welle durch die Delta-Variante seien zwar rückläufig, schreibt das RKI. Dennoch lägen die Krankenhausaufnahmen und die Auslastung der Intensivstationen noch auf sehr hohem Niveau. "Sollte die Dynamik der bevorstehenden Omikron-Welle nicht gebremst werden, ist aufgrund der in kurzer Zeit zu erwartenden hohen Fallzahlen mit einer Überlastung der Gesundheitsversorgungsstrukturen in Deutschland zu rechnen." Auch mit einer darüber hinausgehenden Beeinträchtigung der kritischen Versorgungsstrukturen - beispielsweise Transport- und Produktionsketten, Energie, Polizei, Feuerwehr - müsse gerechnet werden.

Verlauf der epidemiologischen Situation

Der weitere Verlauf der epidemiologischen Situation in den nächsten Wochen hänge vom Verhalten der Bevölkerung an den Festtagen und der nicht vorhersehbaren Stärke der Grippe-Zirkulation als weiterem Erreger mit epidemischem Potenzial ab.

Am Nachmittag beraten in Deutschland Bund und Länder erneut über Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. Es wird davon ausgegangen, dass es keinen bundesweiten Lockdown, dafür aber Kontaktbeschränkungen - auch für Geimpfte und Genesene - geben wird.

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