Mit Baseballschläger und Schlagring bewaffnet zogen die Vier durch die Stadt.
Vier Männer im Alter zwischen 19 und 35 Jahren müssen sich derzeit wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge vor dem Landgericht Bonn verantworten. Die Angeklagten werden beschuldigt, Klaus B. auf offener Straße totgeprügelt zu haben. Die Brutalität, mit der sie vorgegangen sein sollen, sorgte für Aufsehen.
Am 1. September 2016 sollen sich die vier getroffen haben, um "Jagd auf Flüchtlinge" zu machen. Zuvor trafen sie sich und tranken Alkohol, ehe sie mit Baseballschläger und Schlagring bewaffnet durch den kleinen Ort Waldbröl zogen. Als sie tatsächlich auf Asylwerber stießen, kam es zu einem Handgemenge. Die Flüchtlinge konnten entkommen, aber mindestens ein Mann wurde blutig geschlagen. Dann kam Klaus B. ins Spiel. Die Schläger trafen den Familienvater auf einem Parkplatz nahe einem Busbahnhof.
Wie es heißt, sollen die Angeklagten ihr Opfer auch gekannt haben. Schon einmal soll es Streit zwischen den Männern gegeben haben. Nun startete eine regelrechte Gewaltorgie, die an Brutalität schwer zu überbieten ist. Die Angeklagten begannen, auf den 40-Jährigen einzuschlagen, auch der Baseballschläger soll dabei zum Einsatz gekommen sein. Klaus B. lag bereits am Boden, aber sie machten weiter. Sie traten und schlugen auf ihn ein.
Passanten sahen die Bluttat mit an, trauten sich nicht einzugreifen, aber verständigten die Einsatzkräfte. Klaus B. wurde mit einem Schädelbruch und einem schweren Schädel-Hirn-Trauma ins Spital gebracht. Aber die Verletzungen waren zu schwer. Neun Tage später verstarb der gebürtige Kasache. Er hinterlässt zwei Kinder und seine Frau. Im Prozess treten sie nun als Nebenkläger auf.
Deren Rechtsanwältin Christina Dissmann ist immer noch geschockt. "Die Frau sagte zu mir, ich kann überhaupt nicht fassen, wie konnten die Täter weiterhin auf ihn einschlagen, als er schon lange am Boden lag? Und immer wieder versuchte, sich aufzuraffen, um zu gehen. Immer wieder sind sie auf ihn los und haben ihn zusammengeschlagen. Das ist halt das Schwierige", sagte sie gegenüber dem WDR.
Beim Prozessauftakt haben die Richter bereits klargestellt, dass sich die Anklage noch ändern könnte. Würden sie wegen gemeinschaftlichen Todschlags verurteilt werden, drohen ihnen deutlich längere Haftstrafen. Ende Juni soll das Urteil kommen.