Tunesien

Schon 55 Tote bei Jihadisten-Angriff

Teilen

Sicherheitskräfte durchsuchen die Region um Grenzstadt Ben Guerdane.

Nach dem aus Libyen gestarteten Angriff auf Sicherheitskräfte in Tunesien ist die Zahl der Todesopfer auf 55 gestiegen. Wie der tunesische Regierungschef Habib Essid am Dienstag mitteilte, wurden bei den Attacken auf eine Kaserne und andere Sicherheitskräfte in der Grenzstadt Ben Guerdane am Montag 36 Jihadisten, zwölf Sicherheitskräfte und sieben Zivilisten getötet.

Sieben Angreifer gefangen genommen
Am Montagabend war zunächst von 52 Toten die Rede gewesen. Nach Angaben der tunesischen Regierung hatten "Terroristen" in koordinierten Attacken vor Sonnenaufgang die Kaserne in Ben Guerdane sowie Posten von Nationalgarde und Polizei angegriffen. Unter den sieben zivilen Todesopfern war nach Krankenhausangaben auch ein zwölfjähriger Bub. Sieben Angreifer wurden gefangen genommen.

Am Dienstag durchsuchten Sicherheitskräfte weiter die Region um Ben Guerdane, wie das Innenministerium mitteilte. Die Lage sei aber insgesamt "stabil". Nach Angaben von Regierungschef Essid gehen die tunesischen Behörden davon aus, dass insgesamt rund 50 Jihadisten an dem Angriff beteiligt waren.

Gefechte mit Extremisten
Nahe Ben Guerdane hatten sich Sicherheitskräfte bereits am Mittwoch vergangener Woche Gefechte mit Extremisten geliefert. Bei mindestens vier der fünf Getöteten handelte es sich nach Behördenangaben um Tunesier, die über die libysche Grenze gekommen waren, um in Tunesien Anschläge zu verüben.

Seit einem US-Luftangriff auf ein Trainingslager der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in Libyen, bei dem am 18. Februar dutzende tunesische Jihadisten getötet worden waren, befürchten die tunesischen Sicherheitskräfte ein Einsickern von islamistischen Attentätern.

Mehrere Anschläge
In Tunesien hatte der IS im vergangenen Jahr mehrere Anschläge verübt, die in Libyen geplant worden sein sollen. Der für das Land entscheidende Tourismussektor nahm dadurch massiv Schaden. Die Grenze zu Libyen hat Tunesien bereits zusätzlich gesichert.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten