Angst vor Ausschreitungen

Schweden: Randale eskalieren

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Soziale Unruhen halten in Stockholm die Polizei in Atem – Nervosität vor Match.

In der mittlerweile sechsten Nacht in Folge haben sich die Ausschreitungen randalierender Jugendlicher von Stockholm aus auch auf die Städte Örebro und Linköping ausgebreitet. Rund 40 Mal mussten Feuerwehr und Rettungsdienst Freitagnacht allein in Stockholm ausrücken, wo Jugendliche mit Migrationshintergrund Autos anzündeten.

In Örebro wurde ein Polizeiwachposten von einer Gruppe von etwa 30 maskierten, jungen Männern verwüsten, während laut schwedischer Nachrichtenagentur TT in Linköping acht Autos in Flammen aufgingen und Brandanschläge auf eine Schule und einen Kindergarten registriert wurden.

Krawalle rufen rechte „Patrouillen“ auf den Plan
Trotz Verstärkung aus anderen schwedischen Städten muss die Stockholmer Polizei sich nun mit einem zusätzlichen Problem befassen. Nachdem Rechtsradikale sich zu „Privatpatrouillen“ zusammengeschlossen haben und während der nächtlichen Unruhen vermeintliche Täter verfolgen, hielt die Polizei mehr als 30 Autos an, um die neue Konfliktpartei zu überwachen. Auch was die Randalierer angeht, würden die Beamten jetzt gezielter vorgehen, während man sich in den ersten Nächten auf Brandlöschung konzentriert hätte, so Stockholms Polizeisprecher Lars Byström. Bislang habe man 30 Personen festgenommen. Allein am Freitag seien 23 Personen angehalten worden – ob diese randalierende Jugendliche oder Rechtsextremisten waren, wollte man nicht sagen.

Jugendliche fühlen sich ausgegrenzt
Die Ausschreitungen haben in Schweden die Debatte über das wachsende Wohlstandsgefälle neuerdings angeheizt. Während es der Mehrheit der Bevölkerung wirtschaftlich gut geht, fühlen sich junge Menschen mit Migrationshintergrund komplett 
ausgegrenzt.

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