Seit 2018 verhaftet:

Sektenführer in der Türkei zu über 1.000 Jahren Haft verurteilt

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Wegen Spionage, Kindesmissbrauch und Unterstützung einer terroristischen Organisation.

Istanbul - In der Türkei ist der umstrittene Fernsehprediger und Sektenführer Adnan Oktar zu 1.075 Jahren und 3 Monaten Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Istanbul sprach Oktar am Montag unter anderem wegen Unterstützung einer bewaffneten Terrororganisation, Spionage und sexuellen Kindesmissbrauchs schuldig, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. In dem Prozess mit einer Anklageschrift von 4.000 Seiten waren mit ihm 235 weitere Menschen angeklagt.

Der islamische Fernsehprediger war durch eine Show auf seinem Kanal A9 bekannt geworden. Dort umgab er sich größtenteils mit Frauen, die er seine "Kätzchen" nannte und für sich tanzen ließ.

Er veröffentlichte unter dem Pseudonym Harun Yahya zudem zahlreiche Bücher, in denen er unter anderem seine Unterstützung für die wortwörtliche Auslegung der Schöpfungsgeschichte (Kreationismus) kundtat. Kreationisten glauben nicht an die Evolutionstheorie.

Oktar wurde außerdem wegen Freiheitsberaubung, Quälerei, wegen der Gründung und Leitung einer kriminellen Organisation und in insgesamt 34 Missbrauchsfällen schuldig gesprochen - sieben davon im Zusammenhang mit Kindern.

Oktar war im Juli 2018 verhaftet worden. Die Polizei führte Razzien in seinem Sender durch und in zahlreichen Unternehmen, die mit dem Prediger in Verbindung gestanden haben sollen.
 

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