Bei Kälte und Regen

Serbien: Flüchtlingsmarsch ist unterwegs

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120 Flüchtlinge machten sich von Belgrad zur kroatischen Grenze auf.

Rund 120 vorwiegend afghanische und pakistanische Flüchtlinge, die seit Freitagnachmittag zu Fuß von Belgrad zu der etwa 125 Kilometer entfernten Grenze zu Kroatien unterwegs sind, haben bis Sonntag früh etwa 75 Kilometer zurückgelegt. Die Gruppe habe die Umgebung von Sremska Mitrovica erreicht, meldete der staatliche TV-Sender RTS.

Etwa 17 Marschteilnehmer haben am Samstagnachmittag wegen Erschöpfung den Marsch aufgegeben und sind nach Belgrad zurückgekehrt, berichteten Medien. Die Flüchtlingsgruppe bewegt sich auf der Autobahn in Begleitung der Polizei. Nach eigenen Angaben wollen die Flüchtlinge an der Grenze ausharren, bis ihnen die Weiterreise in die Europäische Union ermöglicht wird. Ziel dieser Gruppe soll Italien oder Frankreich sein, hieß es in den Medien.

Regierung will Flüchtlinge zurück nach Belgrad holen 

Das serbische Regierungskommissariat für Flüchtlinge ist nach den Worten seines Sprechers Ivan Miskovic unterdessen bemüht, die Flüchtlinge zur Rückkehr nach Belgrad zu bewegen, bzw. sie in Aufnahmezentren unterzubringen. Miskovic kritisierte "einige nicht-staatliche Organisationen", welche Flüchtlingen "falsche Hoffnungen" gemacht hätten, was die mögliche Weiterreise angehe.

Nach Angaben der Behörden halten sich in Serbien derzeit rund 7.400 Flüchtlinge auf, die nicht-staatlichen Organisationen schätzten ihre Zahl mit 10.000 etwas höher ein. Im Belgrader Stadtzentrum befinden sich laut Medienberichten weiterhin etwa 1.000 Flüchtlinge, die bisher nicht in Flüchtlingslagern untergekommen sind. Sie haben in den letzten Tagen eine vorläufige Unterkunft in alten, leer stehenden Baracken unweit des Bahnhofes gefunden.

 

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