Konkrete Gespräche folgen aber erst bei Verbesserung der Kosovo-Krise.
Die EU-Kommission will Serbien nach Angaben von EU-Diplomaten bereits im Oktober den Status eines Beitrittskandidaten anbieten. Die Beitrittsgespräche sollen jedoch noch solange aufgeschoben werden, bis Serbien die Beziehungen zum Nachbarland Kosovo verbessert, sagten die Diplomaten am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Kommission wolle Serbien in ihrem jährlichen Bericht über Beitritts-Aspiranten für die Verfolgung von Kriegsverbrechern belohnen. Außerdem sollen die Bemühungen des Landes bei der Reform staatlicher Institutionen sowie der Kampf gegen die Korruption honoriert werden. Die EU sorge sich jedoch über die angespannten Beziehungen zu der ehemaligen serbischen Provinz Kosovo und sei deshalb nicht zur Aufnahme von Beitrittsgesprächen bereit, hieß es.
Serbien bewarb sich 2009 um einen Beitritt zur EU. Dabei stand jedoch zunächst der Mangel an Fortschritten bei der Festnahme von Kriegsverbrechern im Weg, die von dem UNO-Kriegsverbrechertribunal gesucht wurden. Die Festnahmen von General Ratko Mladic sowie dem Serbenführer Goran Hadzic in diesem Jahr wurden in vielen EU-Hauptstädten als wichtiges Signal bei der Aufarbeitung des Balkan-Krieges von 1992 bis 1995 gewertet.