Die wehrlosen Frauen wurden zuerst vergewaltigt und dann brutal ermordet.
Bei einem Großeinsatz in der Hauptstadt Bogota haben die Behörden in Kolumbien rund 200 mutmaßliche Sex-Sklavinnen befreit. Mehr als 70 von ihnen waren minderjährige Mädchen, sagte Bürgermeister Enrique Penalosa. Demnach war die Razzia mit rund 2.500 Sicherheitskräften seit vier Monaten vorbereitet worden.
Von Krokodilen zerfleischt
Nun werden immer grausamere Details bekannt. So entdeckte die Polizei am Mittwoch eine Folterkammer der brutalen Bande. Die wehrlosen Frauen wurden dort von den Männern regelmäßig festgebunden und vergewaltigt. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, wurden die Sex-Sklavinnen – sobald sie ihren Zweck nicht mehr erfüllten – sogar Krokodilen zum Fraß vorgeworfen. Die Leichen wurden anschließend in Säure aufgelöst.
Polizisten hatten laut einem Bericht der Tageszeitung "El Heraldo" in den frühen Morgenstunden Räume im Stadtviertel Bronx gestürmt. Es habe einige Festnahmen gegeben. Die Frauen und Mädchen dort hätten unter "menschenunwürdigen Bedingungen" gelebt, sagte der Direktor der Fahndungskommission der Staatsanwaltschaft, Julian Quintana, dem lokalen Sender Caracol Radio. "Wenn man in die Bronx kommt, ist das wie die Hölle auf Erden."
Das Viertel gilt als ein Zentrum des gefährlichen Drogenmilieus in Bogota. Viele seiner Bewohner leben auf der Straße. Es habe sich bei dem Einsatz aber nicht um eine Aktion gegen Arme und Obdachlose gehandelt, betonte Bürgermeister Penalosa. "Es ist eine Aktion zum Schutz der ausgebeuteten Kinder und gegen kriminelle Banden." Auf Twitter schrieb er am Samstag: "Wir werden keine unabhängige Republik des Verbrechens in Bogota dulden." Die Behörden zerschlugen demnach auch drei kriminelle Banden und beschlagnahmten Waffen, Drogen und Geld.