Buch geschrieben

So lebt der Papst ganz privat

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Das neue Buch "Licht der Welt" zeigt auch die private Seite des Papstes.

"Für ihn gibt es keine Tabuthemen. Wir haben viel Persönliches besprochen", sagt Autor Peter Seewald. Der Münchner hat Papst Benedikt XVI. im Sommer sechs Tage lang jeweils eine Stunde Fragen gestellt – und als erster Journalist überhaupt einen Papst interviewt. Ergebnis ist das 256 Seiten starke Buch "Licht der Welt" (Herder, 19,90 Euro), das heute um 11 Uhr im Vatikan präsentiert wird und ab morgen erhältlich ist. Darin spricht der Pontifex zu wichtigen Themen der Gegenwart: Zu Aids, Missbrauch, zur Rolle der Frau.

Filmfan
Aber eben nicht nur: Journalist Seewald, der den Benedikt XVI. bereits 15 Jahre lang kennt, ist es gelungen, ihm auch Privates zu entlocken. Und so sieht der Tagesablauf aus: Er steht vor 7 Uhr auf und geht um 21.30 Uhr schlafen. Abends schaut er im Kreise seiner Sekretäre immer die TV-Nachrichten. Er ist ein Filmfan. "Wir sehen uns manchmal eine DVD an, sehr gerne schaue ich Don Camillo und Peppone." Die Mahlzeiten mit den Mitarbeitern seien Entspannung. Papst Benedikt XVI. trinkt sehr gerne Kräutertee – wegen seiner sensiblen Stimmbänder.

Uhr von toter Schwester
Was die Kleidung betrifft, bleibt er der Kirche treu. "Ich trage immer Soutane." Seine Junghans-Armbanduhr sei von seiner verstorbenen Schwester. Mit dem Bruder telefoniere er täglich ein Mal. Doch die Arbeit (sieben Tag die Woche, sechs Mal im Büro) macht dem 83-Jährigen langsam zu schaffen. "Ich stelle fest, dass meine Kräfte schwinden."

Dass der Papst Privates erzählt, ist eine Sensation. "Er tut sich schwer, über Persönliches zu reden und lässt nur wenige Menschen an sich heran", sagt Vatikan-Reporter Andreas Englisch zu ÖSTERREICH.

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