Aus der Luft

So schützt sich Israel vor den Mullah-Raketen

Bei seinen Angriffen auf den Erzfeind Israel schickte der Iran in mehreren Wellen Hunderte Raketen und Drohnen los. 

Die meisten davon konnte das israelische Militär nach eigenen Angaben mit seinen Verteidigungssystemen abfangen. Zudem suchte die Bevölkerung Schutz in Bunkern, von denen es - anders als im Iran - Hunderttausende im Land geben soll.

Iron Dome schützt vor kleineren Geschoßen

Der von Israel entwickelte Iron Dome (Eisenkuppel) ist darauf spezialisiert, Raketen und Geschoße über kurze Distanz abzufangen. Eine Batterie des Verteidigungssystems kann ein kreisrundes Gebiet mit einem Radius von rund sieben Kilometern schützen - was etwa der Fläche einer Stadt wie Krems an der Donau entspricht.

Bau, Entwicklung und Instandhaltung haben die USA mit mehreren Milliarden US-Dollar unterstützt. Der Iron Dome gilt deshalb als Symbol für die Rolle der USA als Schutzmacht Israels.

Ob gegen Raketen aus dem Gazastreifen oder Geschoße aus dem Iran: Seit dem Start 2011 kam das System nach israelischen Angaben mehrere Tausend Mal zum Einsatz. Laut dem Jahresbericht "Military Balance 2024" des Internationalen Instituts für strategische Studien hat der Iron Dome eine Erfolgsquote von mehr als 90 Prozent.

Die "Schleuder Davids" zielt auf größere Angreifer

Einen Schritt weiter bei der Abwehr Israels geht die ebenfalls mit den USA entwickelte Schleuder Davids (David's Sling). Zwei Batterien reichen, um das gesamte israelische Staatsgebiet abzudecken. Die USA steckten nach eigenen Angaben rund 2,4 Mrd. US-Dollar (rund 2,1 Mrd. Euro) in die Entwicklung.

Das auch als Magic Wand (Zauberstab) bekannte System ist seit Frühjahr 2017 einsatzbereit. Anders als der Iron Dome dient es dazu, größere ballistische Raketen und Marschflugkörper mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern unschädlich zu machen. Über solche Waffen verfügen nach Angaben der USA unter anderem der Iran und die von ihm unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon.

Luftschutzbunker gehören in Israel zum alltäglichen Leben

Wenn Raketenalarm ertönt und ein Luftangriff droht, sind es die Menschen in Israel seit Jahrzehnten gewohnt, einen Luftschutzkeller aufzusuchen. Rund eine Million derartige Bunker soll es landesweit geben.

Sehr viele Wohnhäuser verfügen über eigene Schutzräume. Auch unter Einkaufszentren, Bahnhöfen und anderen öffentlichen Gebäuden gibt es solche Zufluchtsorte. Ein drei Jahre nach der Staatsgründung erlassenes Zivilschutzgesetz aus dem Jahr 1951 schreibt vor, dass es in allen Wohn- und Geschäftsgebäuden Zugang zu einem Schutzraum geben muss. Dieser kann, mit schweren Stahltüren gesichert, auch in eine einzelne Wohnung integriert sein.

Israelische Städte sind für eine Gesundheitsversorgung im Kriegsfall gut gerüstet. So kann beispielsweise das Rambam-Medizinzentrum in der nördlichen Hafenstadt Haifa binnen kürzester Zeit seine Tiefgarage zu einem kompletten Kriegsspital umfunktionieren. Auf drei Etagen sind dann Operationssäle, Intensivstationen und 2.000 Betten in Betrieb.

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