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Nach Paris

So trauert die Welt um die Terror-Opfer

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In ganz Europa wurden Schweigeminuten für die Opfer abgehalten.

In Frankreich ist eine Schweigeminute im Gedenken an die Opfer der Anschläge von Paris abgehalten worden. Im ganzen Land hielten die Menschen auf den Straßen, in Büros und Schulen um 12.00 Uhr eine Minute lang inne, um der 129 Toten und 352 Verletzten der islamistischen Attentate zu gedenken.

Europaweite Schweigeminuten
Präsident Francois Hollande hielt sich mit Premierminister Manuel Valls an der Pariser Universität Sorbonne auf, da unter den Opfern viele junge Leute waren. Auch an den Anschlagsorten in Paris versammelten sich hunderte Menschen. In ganz Europa waren die Menschen aufgerufen, eine Schweigeminute abzuhalten. Das österreichische Parlament hielt sie in der Säulenhalle des Hohen Hauses ab.

Am Wochenende hatten sich bereits tausende Menschen in verschiedenen Städten Frankreichs zu Gedenkfeiern versammelt. Auch in Paris kamen trotz eines offiziellen Versammlungsverbots auf dem Platz der Republik in unmittelbarer Nachbarschaft der Anschlagsorte tausende Menschen zusammen. Vor der Konzerthalle Bataclan und den Café und Restaurants, die am Freitagabend angegriffen worden waren, legten Menschen Blumen nieder, entzündeten Kerzen und hängten Zettel auf, in denen sie ihre Solidarität mit den Opfer ausdrückten.

Gedenkmesse
Am Sonntagabend nahmen mehr als tausend Menschen in der Pariser Kathedrale Notre-Dame an einer Gedenkmesse teil, darunter zahlreiche Politiker. Hunderte weitere Menschen verfolgten die Messe, die von Erzbischof André Vingt-Trois geleitet wurde, vor der Kathedrale.

Auch in der Großen Synagoge von Paris versammelten sich rund 300 Menschen zu einer Gedenkfeier. Am Sonntag begann zudem eine dreitägige Staatstrauer. Am Montag wurden die Flaggen im ganzen Land auf Halbmast gesetzt.

Am Montagnachmittag will sich Hollande an die Senatoren und Abgeordneten wenden, die zu einer seltenen Tagung des Kongress im Schloss von Versailles zusammenkommen werden. In seiner Ansprache will Hollande sein weiteres Vorgehen nach den Anschlägen bekannt geben.

Schweigeminute auch in Wien
Das österreichische Parlament hat am Montag an der von den EU-Institutionen ausgerufenen Schweigeminute in Gedenken an die Opfer der Pariser Anschläge teilgenommen. Abgeordnete, Parlamentsmitarbeiter sowie Besucher versammelten sich um 12.00 Uhr in der Säulenhalle des Hohen Hauses. Nationalratspräsidentin Doris Bures (S) sagte, das Gedenken sehe sie auch als ein "Zeichen des Widerstandes".

"Wir alle blicken in diesen Stunden und in den letzten Tagen mit Fassungslosigkeit nach Frankreich", sagte die Präsidentin. "In nur 33 Minuten haben terroristische Mörderbanden das Leben von 129 Menschen ausgelöscht", weitere Hunderte seien verletzt worden.

Terroristen werden Ziel nicht erreichen

Weiters betonte Bures, dass die Terroristen ihr Ziel nicht erreichen würden: Das Hohe Haus stehe wie kein anderes für jene Werte - nämlich Freiheit, Toleranz und Offenheit -, die von den Terroristen "auf abscheuliche Weise" bekämpft werden, sagte sie. "Die Terroristen werden uns nicht zwingen, unserer Werte aufzugeben. Wir werden sie nicht siegen lassen." Gleichzeitig sprach sie den Angehörigen der Terror-Opfer ihr Mitgefühl aus: "Wir sind in Gedanken bei den Opfern und ihren weinenden Angehörigen", sagte Bures.

Neben der Ersten Präsidentin nahmen am Gedenken u.a. auch der Zweite Nationalratspräsident Karlheinz Kopf (ÖVP) und der dritte Präsident Norbert Hofer (FPÖ) sowie Klubchefs der Parlamentsfraktionen teil.


 

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