Emeritierter Papst gestorben:

So trauert die Welt um Papst Benedikt XVI.

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron würdigte den früheren Papst als Verfechter für eine brüderlichere Welt. Die Welt verliere ''eine prägende Figur der katholischen Kirche, eine streitbare Persönlichkeit und einen klugen Theologen'', sagte der deutsche Kanzler Olaf Scholz.

Vatikanstadt. Der Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. hat am Silvestertag zahlreiche internationale Reaktionen und Würdigungen hervorgerufen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach allen Katholiken ihr Beileid aus. Mit seinem Rücktritt vom Papstamt 2013 habe Benedikt ein starkes Signal gesetzt, schrieb von der Leyen im Kurznachrichtendienst Twitter.

Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni bezeichnete Benedikt als "Gigant des Glaubens und der Vernunft".

"Benedikt war ein Christ, ein Pastor, ein Theologe: Ein großer Mann, den die Geschichte nicht vergessen wird", so Meloni, die in einem Schreiben an Papst Franziskus ihre Trauer für den Tod des emeritierten Pontifex ausdrückte.

"Für eine brüderlichere Welt eingesetzt"

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron würdigte den früheren Papst als Verfechter für eine brüderlichere Welt. "Meine Gedanken sind bei den Katholiken in Frankreich und der ganzen Welt, die um Seine Heiligkeit Benedikt XVI. trauern, der sich mit Seele und Verstand für eine brüderlichere Welt eingesetzt hat", erklärte Macron am Samstag.

Die Welt verliere "eine prägende Figur der katholischen Kirche, eine streitbare Persönlichkeit und einen klugen Theologen", sagte der deutsche Kanzler Olaf Scholz. "Als "deutscher" Papst war Benedikt XVI. für viele nicht nur hierzulande ein besonderer Kirchenführer", schrieb der SPD-Politiker am Samstag auf Twitter.

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte Benedikt XVI. als Mittler zwischen den Religionen. "Die Einheit der Christenheit und der Dialog der Religionen, das Miteinander von Religion und Gesellschaft lagen ihm besonders am Herzen. Er suchte das Gespräch mit Juden und Muslimen sowie allen christlichen Konfessionen weltweit", schrieb Steinmeier am Samstag.

Van der Bellen "tief berührt"  

In Österreich zeigte sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen "tief berührt" vom Ableben Benedikts XVI., der Österreich in besonderer Weise verbunden gewesen sei. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) würdigte den Verstorbenen als "bemerkenswerte historische Persönlichkeit" und als "großen Gelehrten schon in jungen Jahren".

Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, würdigte Benedikt XVI. als "einen der größten Theologen seiner Zeit". "Er hatte in allen Dingen, nicht zuletzt in seinen Schriften und seinen Predigten, seinen Blick auf Jesus Christus gerichtet, die Verkörperung des unsichtbaren Gottes", so das geistliche Oberhaupt der Church of England in einer Mitteilung am Samstag. Benedikt habe zudem mit seiner Entscheidung zum Rücktritt vom Amt des katholischen Kirchenoberhaupts die "Zerbrechlichkeit des Menschen" anerkannt.

Der britische Premierminister Rishi Sunak zeigte sich "betrübt" über den Tod des emeritierten Papstes. Dessen Besuch im Vereinigten Königreich im Jahr 2010 sei ein "historischer Moment" sowohl für Katholiken als auch für Nicht-Katholiken gewesen, so der konservative Politiker in einer Twitter-Mitteilung.

Politiker Polens würdigten Verdienste Benedikts XVI.

Politiker im stark katholisch geprägten Polen würdigten die Verdienste Benedikts XVI.. Die Welt habe "einen der außerordentlichsten Theologen des 20. und 21. Jahrhunderts" verloren, schrieb Präsident Andrzej Duda bei Twitter. Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki beschrieb den Verstorbenen als einen "großen katholischen Denker, eine geistliche Autorität und einen - wenngleich bescheidenen - Menschen außergewöhnlichen Formats". Ratzinger habe als langjähriger Vorsitzender der Glaubenskongregation eng mit dem aus Polen stammenden Papst Johannes Paul II. zusammengearbeitet. "Vielleicht hatte er deshalb ein besonderes Verhältnis zu unserem Land", sagte Morawiecki der Agentur PAP zufolge.

Irlands Präsident Michael D. Higgins lobte das "unerschütterliche Interesse" Benedikts XVI. am Frieden in Nordirland. Engagement des emeritierten Papsts für den Frieden. "In dieser Zeit der Rückkehr des Kriegs auf unserem Kontinent und in so vielen Teilen der Welt, erinnern wir uns an seine einenden Bemühungen, einen gemeinsamen Weg zur Förderung von Frieden und gutem Willen auf der ganzen Welt zu finden", sagte Higgins einer Mitteilung zufolge.

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