Nacht auf Freitag

Sonnensturm trifft Erde! DAS sollten Sie wissen

Schon in der Nacht auf Freitag wird die Erde von einem Sonnensturm getroffen. Erst kurz vor dem Einschlag lässt sich abschätzen, wie stark das Ereignis tatsächlich ausfallen wird. 

Die Sonne zeigt sich derzeit außergewöhnlich aktiv und bombardiert die Erde mit elektrisch geladenen Teilchen. Bereits seit Donnerstagmorgen treffen diese auf das Magnetfeld unseres Planeten.

Sonnensturm
© Getty

„Ein geomagnetischer Sturm der Stärke G3 (stark) ist im Gange“, warnte das US-Weltraumwetterzentrum NOAA am Donnerstagfrüh europäischer Zeit. Der Schwellenwert sei aufgrund anhaltender Einflüsse sogenannter koronaler Massenauswürfe (CME) überschritten worden. Laut NOAA dauerte der aktuelle Sonnensturm bis etwa Mittag an.

Nächster Sonnensturm steht bevor

Doch damit ist es nicht vorbei: Schon ab Mitternacht europäischer Zeit könnte der nächste Sonnensturm eintreffen. Die Magnetosphäre der Erde dürfte dann erneut heftig erschüttert werden.

Sonnensturm
© X/ NASA Sun & Space

Das Weltraumwetterzentrum erläutert:

„Die normale Abfolge von Ereignissen bei einem CME-Einschlag auf der Erde ist das Eintreffen der Schockfront, gefolgt von der magnetischen Wolke. Das Eintreffen der CME-Schockfront kann zu sofortigen und plötzlichen verstärkten geomagnetischen Reaktionen führen.“ Erst einige Zeit nach dem Durchgang der Schockfront erreicht das starke Magnetfeld der CME die Erde – und kann die Aktivität weiter steigern. Wie intensiv der Sturm ausfällt, hängt von der Ausrichtung dieses Magnetfeldes ab. Eine genaue Einschätzung ist jedoch erst kurz vor dem Eintreffen möglich.

Kaum Vorwarnzeit für Forscher

Die NOAA erklärt weiter: „Wir müssen warten, bis die CME das Sonnenwind-Observatorium am Lagrange-Punkt 1 erreicht, um tatsächlich zu erkennen, wie stark sie ist – dann werden wir endlich die tatsächliche Geschwindigkeit, Magnetstärke und Magnetfeldausrichtung kennen.“ Der sogenannte Lagrange-Punkt 1 (L1) befindet sich etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, zwischen Erde und Sonne. Erst dort gemessene Daten ermöglichen es, gezielte Warnungen auszugeben – dann bleibt jedoch nur wenig Reaktionszeit.

Kaum Gefahr – aber Polarlichter möglich

Schwere Auswirkungen auf Technik oder Infrastruktur sind laut Experten nicht zu erwarten. „Begrenzte, geringfügige Auswirkungen auf einige technologische Infrastrukturen sind möglich, können jedoch in der Regel gemildert werden“, so die NOAA.

Dafür dürfen sich Beobachter auf spektakuläre Himmelsphänomene freuen: Bei günstiger Magnetfeldausrichtung könnten in der Nacht Polarlichter sichtbar werden – nicht nur in vielen nördlichen US-Bundesstaaten, sondern möglicherweise auch über Teilen Österreichs, sollte der Sonnensturm früher eintreffen als erwartet.

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