Patienten, die eine Behandlungen verweigern, sollen zwangsweise eingeliefert werden.
Italien prüft die Möglichkeit einer Zwangseinlieferung von Covid-Erkrankten ins Krankenhaus, wenn diese Behandlungen verweigern. Dies sagte der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza im Interview mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica" (Sonntagsausgabe).
Auch eine Verschärfung der Strafen für Covid-Positive, die gegen die Heimquarantäne verstoßen, wird geprüft. Derzeit droht Italienern bei Verstöße gegen die Quarantäne bis zu 18 Monaten Haft und eine Geldstrafe von bis zu 5.000 Euro.
Neuer Infektionsherd
Der Minister kündigte Antikörper-Tests für Arbeitnehmer und Abstriche für Schüler an. Ziel sei es, neue Infektionsherde zu bekämpfen, die zuletzt unter anderem in der norditalienischen Region Venetien gemeldet wurden. Venetien plant ab Montag eine Verschärfung der Anti-Covid-19-Sicherheitsvorkehrungen, kündigte der Präsident der Region, Luca Zaia, an, nachdem in den vergangenen Tagen eine höhere Zahl von Ansteckungen gemeldet wurde.
Sorge löste vor allem ein Infektionsherd in der Stadt Vicenza aus. Dieser wurde von einem aus Bosnien zurückgekehrten Unternehmer ausgelöst, der angezeigt wurde. Der Unternehmer hatte sich bei einem Serben angesteckt, der inzwischen am Covid-19 gestorben ist. Wegen der Infektionen in Vicenza mussten 89 Personen unter Quarantäne gestellt werden. Der Reproduktionsfaktor in Venetien stieg von 0,43 auf 1,63. Zu den Maßnahmen, die Zaia plant, zählt die Zwangseinlieferung von Covid-Erkrankten ins Krankenhaus, wenn sie Behandlungen verweigern.