Rückstau aufgelöst

400 Schiffe hingen fest: Suezkanal jetzt wieder frei

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Nach der Blockades des Containerschiffes "Ever Given" steckten über 400 Schiffe fest. Jetzt hat sich der Stau endlich aufgelöst. 

Nach der Bergung des im Suez-Kanal havarierten Containerriesen "Ever Given" hat sich der Rückstau an einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt nun komplett aufgelöst. Das teilte am Samstag die ägyptische Kanalbehörde (SCA) mit. "Alle seit der Strandung des Containerschiffs 'Ever Given' wartenden Schiffe haben den Kanal durchquert". 

400 Schiffe steckten fest 

Die "Ever Given" war am Dienstag vergangener Woche während eines Sandsturms auf Grund gelaufen. Das 400 Meter lange und mehr als 220.000 Tonnen schwere Schiff steckte danach quer in dem engen Kanal fest und blockierte den Wasserweg zwischen Rotem Meer und Mittelmeer. Mehr als 400 Schiffe stauten sich zu diesem Zeitpunkt im Suezkanal. Erst am Montag dieser Woche war es den an der Rettungsaktion beteiligten Schleppern gelungen, den Frachter freizulegen.

Millionenhohe Forderungen 

Die Kanalbehörde fordert wegen der tagelangen Blockade Schadenersatz in Höhe von einer Milliarde Dollar (850 Mio. Euro). Bei ihrer Forderung bezieht sich die Behörde unter anderem auf Verlusten in Höhe von 14 bis 15 Mio. Dollar pro Tag sowie die tagelangen Arbeiten mit Baggern und Schleppern zur Freilegung des 400 Meter langen Schiffs. An dessen Bord sei Fracht im Wert von 3,5 Mrd. Dollar, sagte Rabi. "Wir haben das Schiff und ihre Fracht gerettet."

Für verspätet ankommende Fracht trage die taiwanesische Reederei Evergreen Marine, die das Schiff gechartert hat, nach Worten ihres Präsidenten Eric Hsieh keine Verantwortung. Mögliche Schäden würden durch Versicherungen gedeckt, sagte Hsieh dem Finanznachrichtendienst Bloomberg zufolge. Sie könnte aber haften für Verspätungen anderer Schiffe, die zu Hunderten tagelang auf Durchfahrt am Kanal warten mussten.

Ermittlungen im Gange 

Mehrere Ermittlungen sollen klären, wie es zu dem Unfall kam: Ägypten will unter anderem den Schiffsdatenschreiber auswerten und mit den 25 Besatzungsmitgliedern sprechen. Auch die Seefahrtsbehörde Panamas, unter dessen Flagge das Schiff fährt, und das für die technische Leitung verantwortliche Unternehmen Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) haben eigene Ermittlungen angekündigt.

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