Burmesische Nobelpreisträgerin warnt vor blindem Fortschritt.
Für eine "Demokratie mit menschlicherem Antlitz" hat sich die burmesische Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi bei ihrer ersten Reise nach Südkorea ausgesprochen. Alleine auf technischen Fortschritt und materiellen Wohlstand zu setzen, sei keine Erfolgsgarantie auf dem Weg zu einer freiheitlichen und harmonischen Gesellschaft, sagte sie am Freitag vor Studenten der Seoul National University in einer Dankesrede nach der Verleihung der Ehrendoktorwürde.
"Mitgefühl, Freundlichkeit und Eintracht sind in unserer heutigen Welt absolute Notwendigkeiten", mahnte sie. Die Äußerungen der burmesischen Oppositionsführerin dürften in Südkorea starken Widerhall finden. Aufgrund der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung des ostasiatischen Schwellenlandes leidet die dortige Gesellschaft unter extremem Wettbewerb und Stress im Beruf sowie einer wachsenden sozialen Kluft bei den Einkommen.