Der New Yorker Bub war 1979 verschwunden und wurde 2001 für tot erklärt.
Fast vier Jahrzehnte nach dem mysteriösen Verschwinden eines sechsjährigen Buben aus New York ist der Angeklagte zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Der 56-jährige Pedro Hernandez war bereits im Februar für schuldig befunden worden, den kleinen Etan Patz 1979 in den Keller gelockt und erdrosselt zu haben; am Dienstag verhängte das New Yorker Gericht das Strafmaß.
Staatsanwalt Cyrus Vance zeigte sich mit der Strafe zufrieden. Für Eltern sei der Mord an einem Kind "ein nicht endender Albtraum", sagte Vance. "Heute ist der Mann, der diesen Albtraum verkörpert, zur maximal möglichen Gefängnisstrafe verurteilt worden."
Vater: "Werde nie vergeben"
Die Eltern von Patz waren bei der Strafverkündung im Gerichtssaal anwesend. Sein Vater Stan habe zu Hernandez gesagt, er werde ihm nie vergeben, berichteten US-Medien.
Der kleine Etan war am 25. Mai 1979 auf dem Weg in die Schule verschwunden, seine Leiche wurde nie gefunden. Hernandez, der die Tat 2012 eingeräumt, dann sein Geständnis aber widerrufen hatte, sitzt seither in Haft. Der Mann hat einen Intelligenzquotienten von nur 70. Nach Darstellung seiner Verteidigung war der verurteilte Sexualtäter Jose Ramos der wahre Schuldige.
Die Menschen in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern hatten die Suche nach dem Buben mit großer Anteilnahme verfolgt. Etan Patz war das erste vermisste Kind, nach dem mit Fotos auf Milchkartons gesucht wurde. Der Fall führte dazu, dass viele Eltern in den USA mit Argusaugen über ihren Nachwuchs wachten.
Der damalige US-Präsident Ronald Reagan erklärte 1983 den 25. Mai zum nationalen Gedenktag für verschwundene Kinder. 2001 erklärte ein Richter in New York Etan schließlich für tot.