Und gegen "beschämende" EU-Politik - Proteste von breitem Bündnis um Pro Asyl.
Berlin. Tausende Menschen haben am Sonntag in Berlin und anderen deutschen Städten gegen den Umgang mit den Flüchtlingen in Griechenland und für deren Aufnahme in Deutschland demonstriert. In Berlin versammelten sich nach Polizeiangaben einige tausend Demonstranten, auch in Köln und München waren Demonstrationen angemeldet. Die Proteste standen unter dem Motto: "Es reicht! Wir haben Platz!"
"Es ist beschämend, dass wir ausgerechnet heute am Weltkindertag zusehen müssen, wie tausende Kinder in Dreck und Elend ausharren", erklärte der Geschäftsführer von Pro Asyl, Günter Burkhardt. Er warf EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor, in ihrer Rolle als Hüterin der Europäischen Verträge zu versagen. "Griechenland begeht einen permanenten Rechtsbruch und missachtet elementare Rechte." Tausenden Schutzsuchenden werde eine menschenwürdige Aufnahme und der Zugang zum Recht auf Asyl behördlich verweigert.
An den Protesten beteiligen sich auch zahlreiche weitere Initiativen, darunter die Organisationen Seebrücke, Fridays for Future und die evangelische Kirche. Das Bündnis forderte die deutsche Bundesregierung auf, alle Flüchtlinge aus dem zerstörten griechischen Flüchtlingslager Moria aufzunehmen.
Die Asylpolitik der deutschen Bundesregierung und der EU kritisierten die Organisationen scharf. Parallel sollte es ähnliche Proteste in anderen europäischen Städten von Lissabon bis Stockholm geben.