Aus Angst vor Anschlägen rüsten sich Israelis mit dem Waffenschein aus.
Angesichts einer Serie palästinensischer Messerattacken wollen sich Tausende von Israelis bewaffnen. Der israelische Armeesender berichtete am Montag von einem deutlichen Anstieg der Anträge für einen Waffenschein. Polizeiminister Gilad Erdan hatte wegen der vielen Anschläge angekündigt, er wolle den Prozess zum Erwerb eines Waffenscheins erleichtern und beschleunigen.
Das zuständige Ministerium für Öffentliche Sicherheit sei allerdings nicht in der Lage, den vielen Anträgen nachzukommen, berichtete der Sender. Das Telefonzentrum der Behörde sei zusammengebrochen, daher könnten derzeit auch keine neuen Waffenscheine ausgestellt werden.
Seit Monatsbeginn sind acht Israelis bei Messerangriffen von Palästinensern getötet worden. Mehr als 40 Palästinenser kamen ums Leben, die Mehrheit davon Attentäter, die bei ihren Anschlägen erschossen wurden. Die Übrigen wurden bei Konfrontationen mit israelischen Sicherheitskräften getötet.
Ein Streit um die Nutzungsrechte des Tempelbergs in Jerusalems Altstadt, der Muslimen und Juden heilig ist, gilt als Mitauslöser für die neue Welle der Gewalt. Die Palästinenser befürchten, dass Israel immer mehr Juden eine Sondergenehmigung für Besuche auf dem Areal erteilt und damit die Kontrolle der Muslime über die drittheiligste Stätte im Islam aushebelt. Israel bestreitet dies.